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  • 8 Rollen um den Inhalt deiner Webseite zu pflegen

    8 Rollen um den Inhalt deiner Webseite zu pflegen

    In dieser dreiteiligen Serie geht es um Content Management in grossen Organisationen.

    Ich habe mich insbesondere mit der Frage beschäftigt ob Content Management eher zentral oder dezentral betrieben werden sollte.

    Die kurze Antwort ist weder noch, da die Geschwindigkeit im Web Zeitalter, wo jeder agil sein will zu ein zu wichtiger Faktor ist, doch das Chaos sollte im Normalfall auch vermieden werden, bzw. ist nicht zielführend, daher eben die Zwitterlösung.

    In diesem dritten Teil möchte ich kurz die Rollen anschauen, welche notwendig sind, um Content Management zu betreiben. Auch hier: Eine Lösung, vielleicht nicht die beste, aber sicher nicht die schlechteste.

    • Content Strategist. Definiert die Art von Inhalt, welche auf die Webseite kommt. Sehr technisch, eher oberflächlich, fokussiert auf gewisse Bereiche. Diese Rolle sollte auch festlegen, ob und wann Inhalt aktualisiert wird. Kurz gesagt: global gültige Richtlinien (oder Strategie) fürs Content Management Team bereitstellen.

    • Content Creator. Sollte ein Experte in seinem Fachgebiet sein und den inhalt erzeugen mit dem Fokus auf technische Korrektheit und unter Einhaltung der strategischen Vorgaben. Web Affinität ist weniger gefragt.

    • Editor. Hier brauchen wir jemanden, der sich im Web auskennt und bis zu einem gewissen Grad mit dem Fachlichen zurecht kommt. Der Inhalt wird für die Suchmaschine optimiert und geschliffen, so dass er ins Web passt. Evtl. werden unterschiedliche Versionne für unterschiedliche Kanäle erstellen.

    • Builder. Die Inhalte (welche mit grosser Wahrscheinlichkeit in Word kommen) einbauen. Idealerweise ist das ein HTML/CSS Kenner (ausser natürlich das GUI ist entsprechend vereinfacht worden – Das benutzerfreundliche CMS ist ein Mythos).

    • Approver. Je nach Branche braucht es eine inhaltliche Prüfung von entsprechenden Abteilungen. Zumindest jedoch sollte der Verantwortliche für die Webseite über neuen Inhalt informiert sein und sein ok geben.

    • Content Manager. Die zentrale Rolle. Könnte auch der Projektmanager sein. Er vermittelt zwischen den verschiedenen Parteien und stellt sicher, dass der richtige Inhalt, pünktlich publiziert wird und dann auch wieder verschwindet, wenn er nicht mehr relevant ist.

    • System Support. Jemand aus der IT, welcher da ist, das Content Management System kennt und das System entsprechend dem Inhalt anpassen kann.

    • Owner. Dieser trägt die Verantwortung für den Inhalt. Je nach Grösser der Firma, wird dieser mehr oder weniger operative Tätigkeiten übernehmen, aber seine wichtigste Aufgabe ist es, die Verantwortung zu tragen. Einfach, wenn alles rund läuft, ein bisschen anspruchsvoller, wenns Probleme gibt.

    Es ist durchaus möglich, dass eine Person mehrere Rollen einnehmen kann, bzw. das eine Rolle von mehreren Person geteilt wird, bzw. sich ein ganzes Team hinter einer Rolle steckt.

  • Social Media in der Medtech Branche

    Social Media in der Medtech Branche

    Firmen in der Medtech Branche werden durch den Staat reguliert. In der USA ist dies FDA (Food and Drug Administration) und im EU Raum die Europäische Kommission. Beide haben zum Ziel, die Gesundheit des Endkonsumenten zu schützen. Damit daher Produkte aus der Medizintechnik im europäischen Markt verkauft werden dürfen ist die CE Markierung notwendig, welches durch entsprechende Benannte Stellen (engl. Notified Bodies) wie z.B. dem TÜV oder dem BSI (British Standards Institute) vergeben werden. Aktuelle sind in Europa 65 Zertifizierungsstellen für Medizinische Geräte vorhanden. Diese grosse Vielfalt und der nicht transparente Zertifizierungsprozess kann zu Qualitätsunterschieden führen, da jede Firma die Zertifizierungsstelle selbständigt auswählen kann. Die Messlatte für die CE Markierung wird in der EU durch die MDD 93/42/EEC festgelegt.

    Diese Benannten Stellen sind die ausführende Hand der Europäischen Kommission und werden staatlich kontrolliert. Für die Auslegung der zum Teil vagen Gesetzestexte bleibt allerdings Spielraum.

    In den USA erfolgt die Zulassung direkt durch die FDA. Damit ist die FDA als staatliche Stelle sowohl Regulator als auch Auditor und veröffentlicht diverse Richtlinien, wie die gesetzlichen Auflagen erfüllt werden können. Daher ist der Sachverhalt in den USA viel einfacher, da es einen Regulator gibt, wogegen es in Europa jeder einzelne Staat ist, der Gesetzte erlässt und durchsetzt. Wie das genau mit einem globalen Internet, welches nicht an der Landesgrenze zusammenpasst ist mir noch schleierhaft.

    Wer einen tieferen Einblick in den Zulassungsprozess und die aktuelle Situation in Europa bzw. den USA haben will, sollte unbedingt der Artikel «Europeans are left to their own devices» lesen. Für diese Serie ist es allerdings wenig relevant, denn ich möchte vor allem den Social Media Aspekt beleuchten.

  • Informations Architektur 101

    Informationsstrukturen zu erstellen scheint auf den ersten Blick ein einfacher Task. Ein paar Überschriften definieren, jeder Überschrift noch ein paar Unterüberschriften und schon ist man fertig (nein es ist natürlich nicht so kompliziert, aber kann es werden, wenn viele Interessegruppen beteiligt sind.

    Doch Strukturen, welche im stillen dunklen Kämmerlein entworfen werden tendieren zur «Lorem Ipsum Krankheit»: Die Struktur wird auf ein optimiertes und glorifiziertes einfaches Beispiel zugeschnitten, ohne sich um die vielen Ausnahmen und Anomalien zu kümmern. Der Grund dafür ist einfach: Es ist schwer! Aber es wird nicht einfacher, spätestens wenn der Inhalt kommt, muss 100% klar sein, wo dieser platziert werden muss.

    Daher unbedingt mit Hands-on Leuten sprechen, z.B. demjenigen der den Inhalt einbaut. Verschiedene Ansichten decken Lücken auf und zwingen, die schwierigen Fragen auch in Angriff zu nehmen.

  • Elemente einer Content Strategie

    Elemente einer Content Strategie

    Content ist King, wird ja bereits seit Jahren gepredigt und ist die grosse «Vorhersage für 2015«.

    Daher hier ein nützliches kleines eBook «The Elements of Content Strategy» von Erin Kissane.

  • Wird die EU zur Planwirtschaft?

    Wird die EU zur Planwirtschaft?

    Wir (bzw. die EU) ist auf dem besten Weg dorthin. Nur wenige Monate ist es her, seit Axel Springer über einen Gesetzesentwurf sich einen Kuchen am Werbemarkt von Google abschneiden wollte, nur weil sie nicht fähig sind ein modernes internet gerechtes Geschäftsmodell zu entwickeln.

    Alles in Allem: Kosten (zu Lasten der Steuerzahler), eine komplexere Gesetzeslandschaft mit einem Gesetz, dass niemandem nützt und schlussendlich irgend ein Anwalt einsetzt, um über ein paar Abmahnungen reich zu werden.

    Jetzt folgt schon die nächste Attacke: «Google soll zerschlagen werden». Keine Ahnung wer wirklich dahinter steckt. Es würde mich überhaupt nicht wundern, wenn das die Lobbisten der Medienunternehmen sind (sprich die Gleichen, welche schon das Leistungsschutzrecht angezettelt haben).

    Ein Missbrauch der Markposition?

    Und worum geht es eigentlich T3?

    Im Kern geht es in der Auseinandersetzung zwischen der EU und Google darum, ob der Suchgigant seine marktbeherrschende Stellung dazu missbrauche, die eigenen Angebote gegenüber Konkurrenten in der Darstellung der Suchergebnisse zu bevorzugen. Gemeint sind beispielsweise Kartendienste oder Bewertungen lokaler Unternehmen.

    Müsste ich als Firma nicht alles machen, dem Kunden das Leben möglichst einfach zu machen? Wie geht das am Besten? Indem ich meine Dienste integriere und durch die Integration einen Mehrwert schaffe.

    Google Maps wird also bevorzugt. Klaro. Warum sollte ich aus Googlesicht Apple Maps als Kartenanzeige in den Suchresultaten brauchen, wo jedem Sonnenklar ist, dass die qualitativ weiter hinter Google sind?
    Eine Integration externer Dienste ist sicher möglich, dazu hat mittlerweile jeder Dienst eine API, doch warum sollte ich mich in Abhängigkeit begeben, wenn ich den Dienst auch inhouse bereitstellen kann?

    Wenn ich also meinen nächsten Weltkonzern plane, muss ich sicherstellen, dass die Konkurrenz nicht ganz stirbt. Denn wenn ich zu gut bin, so dass ich alle Konkurrenten verdränge, dann werde ich bestraft. Ist nicht gerade ein Ansporn.

    Es gibt keine alternativen Suchmaschinen

    Ist schlicht und einfach gelogen. Alternative Suchmaschinen gibts wie Sand am Meer:

    • Duckduckgo
    • Yahoo
    • Bing
    • Qwant
    • Wolfram Alpha
    • Blekko
    • und noch viele mehr

    Von Monopol kann also sicher nicht die Rede sein.

    Und trotzdem brauchen alle Google

    Und warum? Weil sie einfach gut sind. Weil sie praktisch sind. Weil sie schnell sind. Warum lasst ihr nicht die Leute wählen? Die Süddeutsche bringt einen guten Vorschlag, doch die Unternehmensgründung zu vereinfachen, und dadurch die Konkurrenz anzukurbeln:

    In Europa entstünde er noch schneller, wenn sich Unternehmen hier so leicht wie in den USA gründen ließen. Das wäre ein Thema, dessen sich die EU ebenfalls verstärkt annehmen könnte, wenn sie Google schwächen möchte.

    Leider ist die Schaffung von immer neuen Gesetzen dafür nicht förderlich und führt eher in eine Planwirtschaft als in bessere und innovativere Produkte. (natürlich freuen sich Politiker und Juristen darüber, denn das bedeutet mehr Arbeit für sie. Interessante Frage: Sind Politiker in einer «Vetterliwirtschaft» mit Juristen?).

    Möge der Bessere gewinnen (und zwar der Kundenfreundlichere und nicht der Bürokratischere).

  • Ein Witz – Forbes 6 Vorhersagen über Digital Marketing

    Wieder mal so ein «Vorhersage» Post 6 Predictions About The State of Digital Marketing in 2015. Klar dafür werden die Jungs bei Forbes auch bezahlt, doch ist dieser Post doch eher mager. Doch inwiefern machen solchen Aussagen als «Vorhersage» sinn? Zusammenfassen lässt sich dieser Post in einem Satz:

    Gleich wie letztes Jahr, nur ein bisschen mehr, besser und richtiger

    Gilt das nicht überall? Besser, schneller, höher. Wollen wir diese doch kurz anschauen:

    Prediction 1: Content Will Be More Important Thana Ever. Ach du schreck, wirklich? War Content im Jahr 2013 nicht weniger wichtig? Sicher: Mehr ist immer Besser, aber soll das eine Vorhersage sein?

    Prediction 2: Marketing Channels Will Be Even More Connected Genau: Even More. Also war die Vorhersage aus dem Jahr 2013 will be more connected und nächstes Jahr werden wir lesen Really Even More. Gut, wir habens Begriffen.

    Prediction 3: Mobile Will Take Over Im Ernst? Es gibt Leute wie Paul Boag, die das seit mindestens 5 Jahre predigen. Im 2015 wird es aber erst richtig abheben.

    Prediction 4: Marketing Campaigns Will Be More Data-Driven & More Hyper-Targeted Klar, Big Data wird überall Einzug halten und werden wir wohl noch die kommenden Jahre auf der Liste haben. Nächstes Jahr wirds dann heissen Marketing Campaigns Will Be even More Data Driven

    Prediction 5: The Laggards Will Finally Adopt Soso. Finally. Auch die späten «Followers» von Digitalem Marketing werden Finally den Wert erkennen. Und nächstes Jahr heisst es dann The True Laggards Will Now Really Finally Adopt. Dieser Prozess wird noch die kommenden Jahre anhalten.

    Prediction 6: Google Plus Will Go Extinct. Sehr nützlich: Mit einer wahrscheinlichkeit von 50% verschwindet Google+. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% regnet es morgen. Und mit der Empfehlung vorerst nicht mehr auf Google+ zu setzen, wird das zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung.

    Take Away für mich

    Ein kleiner Wachrüttler, wo und was wichtig ist. Eine Glaskugel ist dafür allerdings nicht notwendig, und das als Vorhersage zu bezeichnen ist naja… eher Fragwürdig bzw. gleichwertig zu wenn jemand im strömenden Regen steht und die Vorhersage macht, dass es in einer Stunde immer noch regnet.

  • Es ist noch kein Code Yoda vom Himmel gefallen

    Es ist noch kein Code Yoda vom Himmel gefallen

    Auch Luke Skywalker musste den langen und beschwerlichen Weg durch den Sumpf gehen bis er schlussendlich ein Jedi wurde.

    Nichts tue ich lieber, als neue Dinge ausprobieren: Eine neue Programmiersprache, neue Frameworks oder neue Konzepte. Daher stand ich schon sehr oft vor diesem scheinbar unüberwindbaren Berg. Stundenlang Googlen, im IRC diskutieren und Probieren. Es bewegt sich keinen Milimeter, nichts funktioniert, Frustration macht sich langsam breit und es wird immer später. Dann plötzlich macht es klick und es funktioniert.

    War dieses stundenlange Pröbeln, Googeln und Nachfragen verlorene Zeit? Könnte man meinen, denn so schwierig ist es wohl nicht gewesen. Hätte mir jemand genau das gesagt hätte ich gleich so gemacht, doch was hätte ich dabei alles verloren?

    • Keine Kontakte zur Community via IRC
    • Fehlendes Verständnis, denn der Master hat einfach die Lösung gesagt, ohne dass ich mich mit den darunter liegenden Konzepten vertraut gemacht habe
    • Keine Sicht fürs Grössere, denn beim Nachforschen tauchen immer noch andere nützliche Informationshäppchen hier und da auch
    • Keine persönliche Wissensbibliothek, beim Googlen stösst man immer wieder ein bisschen auf die gleichen Seiten und Ressourcen. Ein Bookmark lohnt sich daher wahrscheinlich, denn die nächste Herausforderung ist nicht fern.

    Sicher, ein guter Mentor kann die Richtung weisen, doch schlussendlich führt kein Weg an den schmutzigen Händen vorbei. Ich habe noch von niemandem gehört, der sich nicht ein paar Stunden mit einem vergessenen Strichpunkt, einer falsch zugewiesenen Variablen oder ähnlichen Bagatellen vergnügt hat.

    Lernen ist harte Arbeit, sei es nun Fahrrad fahren, Französisch sprechen oder JavaScript programmieren.

  • Programmiersprachen Ranking als Entscheidungsgrundlage

    Github, Heim unzähliger Software Projekte, verschafft einen guten Überblick, über die Verwendung/Beliebtheit der aktuellen Programmiersprachen. Githut bietet dies als interaktive Grafik an:

    1. Javascript
    2. Java
    3. Python
    4. Ruby
    5. PHP
    6. C++
    7. C
    8. Shell
    9. C#
    10. Objective C

    Nicht überraschend, dass Javascript auf Platz 1 sind. Seit dem aufkommen von Node.js hat Javascript ein wahres Revival erlebt. CSS würde ich eher nicht zu den Programmiersprachen zählen und Cobol müsste wohl (wenn man die Zahlen in die reale Welt transformieren möchte) auch noch einfügen.

    Gartner hat im Oktober auch einen Programming Language Index publiziert. dieser sieht wieVergleichen wir die Zahlen mit Github, dann ergibt sich folgendes Bild:

    Gibhub Gartner
    1. Javascript Java
    2. Java JavaScript
    3. Python Python
    4. Ruby C
    5. PHP PHP
    6. C++ C++
    7. C Ruby
    8. Shell C#
    9. C# Perl
    10. Objective C Objective C

    Bis auf einige Abweichungen mehr oder weniger identisch, was auch zu erwarten ist, da sich Gartner die Daten auch nicht einfach aus den Fingern saugen kann.

    Schauen wir dazu noch die Google Trends an, dann fallen zwei Trends auf:

    1. Java ist mit Abstand am «Beliebtesten» (oder vielleicht am kompliziertesten, daher am Meisten Suchanfragen).
    2. Bei allen Sprachen ist tendenz sinkend oder konstant.

    Gründe dafür können vielfältig sein:

    • Die Technologie ist reif, der Hype ist vorbei, es gibt genügend Fachkräfte, welche die Technologie beherrschen.
    • «Technische Kommunikation» findet in dedizierten Foren/Plattformen stand -> IRC, Slack, Forum und werden daher nicht als Traffic von Google erfasst wird

    Ein sinkender Trend kann also durchaus positiv sein. Ich würde mir mehr sorgen machen, wenn der Google Trend für eine neue Technologie in die Höhe schnell, in Github allerdings nicht passiert.

    Als IT Verantwortlicher tue ich gut daran, solche Rankings in regelmässigen Abständen zu konsultieren. Ein System geschrieben in einer «unpopulären» Sprache geschrieben, kann schnell teuer werden, da die Entwickler fehlen.

    Um die Technologie Entscheidung zu fällen sind schlussendlich auch noch interne Faktoren zu berücksichtigen, sich jedoch komplett darauf zu verlassen, ist in meinen Augen fahrlässig.

    Brauchst du eine Einladung für Google Inbox?

  • Google Inbox Invite

    Wer möchte ein Invite für Google Inbox. Wer mitmachen will, schreibt doch bitte einen Kommentar zum folgenden Thema:

    Internet of Things/Wearables, wo siehst du für die Zukunft das grösste Potential/die grössten Herausforderungen

    Ich werde dann die verbleibenden drei Invites verlosen.

  • Buchdrucker sind noch nicht in der Digitalen Welt angekommen

    Also doch. Axel Springer möchte doch lieber nicht auf die «Werbung» bei Google News verzichten. Ein kleines Lächeln konnte ich mir dabei nicht verkneifen, als ich gestern die Meldung gelesen habe. Alles andere wäre ja auch zu absurd gewesen:

    1. Ich (Axel Springer) produziere geistiges Eigentum und publiziere dies öffentlich, frei für jedermann auf dem Internet.
    2. Ein andere (Google) nimmt einen kleinen Textauszug, die Überschrift und das Bild, bewirbt den Inhalt in einem sehr breiten Publikum und sollte mir (Axel Springer) für diese gratis Werbung Geld bezahlen?

    Unverständlich, wie man daraus ein Gesetz machen konnte? Ein Haufen alter Politiker, die froh sind, wenn sie auf dem iPhone das Icon zum Telefonieren finden und wahrscheinlich irgendwelche alte Seilschaften mit den Topshots von Axel Springer haben. Doch die Frechheit daran ist, dass diese Gesetze schlussendlich vom normalen Bürger bezahlt werden. Da werden Stunden und Tage mit Diskutieren und Beraten verbracht, um ein Gesetz zu erschaffen, dass erstens sinnlos ist und zweitens rein gar nichts ändert.

    Die armen Verlage, werden vom Monopolisten dominiert

    Wie kann man Google als Monopolisten bezeichnen, wo es doch unzählige alternative Suchmaschinen gibt? Warum baut Axel Springer nicht ihr eigenes Newsportal? Achso, das kostet ja Geld? Und natürlich würden auf diesem Portal nur Axel Springer Beiträge erscheinen. Ach so, dann wäre es natürlich nicht wirklich erfolgreich, weil bei Google kann ich auch noch andere Titel sehen.

    Google ist so mächtig, die kann man nicht mehr stürzen. Och jö. Das hat man von MySpace auch gesagt, bis Facebook kam. Die Verlage versinken ja gar im Selbstmitleid.

    Digitalisierung ohne Verlage?

    Zwar haben die Verlage erkannt, dass es die Digitalisierung gibt, jeder hat eine App und eine Webseite, doch damit ist es nicht getan. Eine nette App und eine Responsive Webseite führen nicht zum Erfolg. Das digitale Zeitalter forder komplett neue Geschäftsmodelle und nicht neue Apps, doch das haben anscheinend noch nicht alle begriffen.

    Ideen dafür hätte ich einige (ob sie realistisch sind, ist eine andere Frage):

    • Online Kurse rund ums Thema «Publizieren» anbieten. Wie schreibe ich einen Blog, wie mache ich eine Reportage, wie schreibe ich ein Buch.
    • Die reinen Informationen gratis anbieten und diese mit entsprechenden Premium Angeboten anreichern: Interaktive Grafiken, qualitativ hochstehende Multimediadaten usw.
    • Die eigenen Publikationplattformen an Dritte «vermieten».

    Zum Schluss noch ein Vergleich

    Um das Leistungsschutzrecht in die analoge Welt zu übertragen:

    1. Ein Maler (Axel Springer) malt Bilder, welche er in im städtischen Park ausstellt und welche kostenfrei besucht werden kann.
    2. Die Firma (Google) xyz macht Fotos (lediglich kleine Ausschnitte), fertig Plakate an (welche die Leute auffordern, die Galerie zu besuchen) und hängt diese an ihren Verkaufsstellen auf. Der Maler verlangt Geld für diese Plakate. Maler xyz kann jederzeit die Plakte entfernen lassen.
    3. Die Leute kommen auch in den Park und erfreuen sich an den Bildern.

    Verkehrte Welt. Interessant wäre, wenn in naher Zukunft Google bei den Verlagen anklopft und Geld verlangt. Wie würden sie dann reagieren? Ich an ihrer Stelle würde mir schleunigst Gedanken machen, wie ein lukratives Geschäftsmodell finden kann.

    Ach, die Leute wollen nicht mehr für den Inhalt bezahlen? Dann ist wahrscheinlich der Inhalt zu schlecht oder der Dienst nicht mehr Zeitgemäss.

    Interessant auch zu wissen, wie die Digitale Strategie eines Verlages ausschaut? Oder die Geschäftsstrategie? Papier zu bedrucken steht da hoffentlich nicht mehr auf Platz 1 drin.