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  • Hamburger ohne Brötchen und Softwareentwicklung

    Wusstest du, dass du beim McDonalds einen Burger ohne Brötchen kaufen kannst. Was absolut bescheuert klingt, ist für einige Kunden «überlebenswichtig». Warum? Erzähle ich dir am Schluss.

    Am Bestellterminal von McDonalds kannst du deinen Burger konfigurieren: Mit oder ohne Sauce, mit oder ohne Zwiebeln und eben auch mit oder ohne Brötchen.

    Der Entwickler hätte gut diese Option einfach weglassen können. Als normal sterblicher Mensch kommt dir nie im Leben in den Sinn, einen Burger ohne Brötchen zu kaufen. Warum überhaupt so eine Option anbieten.

    Tja. So gibt es z.B. Menschen, die sich glutenfrei ernähren müssen (oder wollen). Die kaufen dann eben einen Burger ohne Brötchen.

    In der Software-Entwicklung gibt es viele Entscheidungen zu treffen und viel zu oft sehen wir Entwickler die Welt aus unserer eigenen Perspektive und habe keine Ahnung von anderen Kulturen und Umständen. Dabei gibt es viele Optionen, welche ohne Zusatzaufwand angeboten werden können… sinnvoll oder nicht soll schlussendlich der Kunde entscheiden.

  • Gedanken zum Tagebuch schreiben

    Vor einigen Tagen habe ich folgende Grafik auf Twitter gesehen (ja, ich bin wieder aktiv auf Twitter).

    Der Blog hier beweist, dass ich es liebe zu schreiben. Ich bin zwar lausig darin und werde auch nie in die Fussspuren von Göthe und Co. treten aber das brauche ich auch nicht. Ich habe schon vor Jahren entdeckt: Schreiben = Denken.

    Das Hirn ist ein unvergleichlicher Hochleistungscomputer, der in Bruchteilen von Sekunden von einem Teil des Universums in ein anderes reisen kann und genau das ist oft das Problem. Vor lauter Bäume sehe ich den Wald nicht mehr.

    Die Gedanken rasen dahin, mal hier und da ein Stop, um gleich weiter zum nächsten Highlight zu gehen. Ganz dem nach dem folgenden Lied:

    Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten?

    Sei fliehen vorbei wie nächtliche Schatten

    Kein Mensch kann sie Wissen, kein Jäger erschiessen

    Es bleibet dabei: die Gedanken sind frei

    Schreiben dagegen gleich einer altmodischen vorsintflutartigen Technologie. Langsam und seriell schleicht sie dahin. Es ist die Schneckenpost, wie Brief vs. WhatsApp.

    Und genau das macht Schreiben so wertvoll. Es bremst die Gedanken, es macht sie real, macht sich greifbar, macht sie persönlich.

    Obwohl ich das bereits länger weiss und davon Gebrauch mache, wollte ich all die Jahre krampfhaft, meine digitale Leidenschaft auch darauf übertragen: Evernote, Onenote, mit Stift, ohne Stift. Ich habe einige Tools und Techniken ausprobiert. Ich wollte diese Notizen, diese Gedanken als Bits und Bytes digitalisiert haben. Ich wollte sie indexieren, darauf zugreifen und durchsuchbar machen.

    Dann die Ernüchterung.

    Ferien mit ein bisschen Abstand (nicht Abstinenz) hat das alte Papiernotizbuch wieder zum Leben erweckt. Und was für eine Freude. Zu kritzeln, zu schreiben, zu geniessen.

    Ich weiss nicht, woran es liegt, aber aus irgend einem Grund hat diese Old-School-Technologie mehr Reiz als ein paar Arialbuchstaben auf einem Bildschirm. Das Buch ist in jeglicher Hinsicht unterlegen und doch bevorzuge ich es.

    Und wenn ich ganz ehrlich mit mir bin, dann brauche ich weder die Suchfunktion noch irgendwelche komplexe Verknüpfungsmöglichkeiten, welche eine digitale Lösung bieten würde. Ganz im Gegenteil höchst selten, wenn überhaupt schaue ich auf diese Notizen zurück … denn meistens ergibt sich aus dem Gekritzel erst der Gedanke, der es wert ist zu digitalisieren. Eben jetzt dieser Post.

    Das heisst: Zukünftig werde ich wieder mehr mit Buch und Stift herumlaufen.

  • Kundenfeedback einholen wie ein Pro [aber kostenlos]

    Social Proof gibt die Gewissheit, dass du das Richtige machst. Früher hiess es Empfehlungen, heute sind es Kundenreviews.

    Wie immer hast du auch hier die Qual der Wahl, aber der Workflow sieht wie folgt aus:

    1. Der Kunde tätigt einen Einkauf
    2. Die Bestellung wird verschickt und kommt nach 1-3 Tagen beim Kunden an.
    3. 7 Tage nach Abschluss der Bestellbestätigung bekommt der Kunde eine E-Mail mit der Aufforderung seinen Einkauf zu bewerten.
    4. Der Kunde klickt auf den Link, um die Bestellung zu bewerten und allenfalls noch Feedback zu geben.
    5. Diese Bewertungen werden irgendwo auf der Seite angezeigt, um Vertrauen zu wecken und zu zeigen, dass der Kunde nicht alleine ist.

    Ich habe diverse Plattformen angeschaut:

    Ich habe alle versucht zu installieren und sogar eine nette Demo von Trusted Shops bekommen. Alles in allem, muss ich sagen, dass mich keine Lösung überzeugt hat:

    1. Preise sind doch nicht ganz günstig
    2. Sind alle auf Produkte fokussiert
    3. Ich habe aktuell keine Zeit, mich darum zu kümmern
    4. Das Aufsetzen war definitiv nicht ganz so «straight-forward», wie es überall angepriesen wird.

    Da ich trotzdem überzeugt bin, dass Reviews eine gute Sache sind, habe ich eine Low-Cost Implementierung gemacht, die auch du ganz einfach implementieren kannst.

    Low (no) Cost Review System

    Via Marketing Automatisierung (in meinem Fall Omnisend), welches ich sowieso habe, verschicke ich 7 Tage nach Abschluss einer Bestellung eine E-Mail. Das E-Mail lautet etwa wie folgt:

    Hallo xyz
    Du hast vor 7 Tagen eine Bestellung gemacht. Hilf uns besser zu werden und zeig anderen Einkäufern, dass sie nicht alleine sind. Indem du uns ein kurzes Feedback gibst, kannst du uns helfen.
    Hier gehts zum Formular [link].

    Das Formular (via Zoho Forms) beinhaltet drei Fragen:

    1. Eine Sternebewertung
    2. Öffentliche Bewertung
    3. Kommentar, Verbesserungsvorschlag (nicht öffentlich)

    Bei jedem neuen Eintrag bekomme ich eine E-Mail und kann diese an geeigneter Stelle einbauen. Ja manuell.

    Sobald ich sehe, dass Feedback kommt und dass die Kunden auch Feedback geben, kann man sich überlegen, das zu automatisieren. So aber habe ich in 30 Minuten ein System aufgesetzt, welches funktioniert, die bestehende Installation nicht zusätzlich belastet und keine zusätzlichen Kosten generiert.

    Anmerkung an dieser Stelle: Ich bin mir nicht sicher, ob wir genügend Traffic generieren, um Produktebewertungen sinnvoll einzusetzen. Lediglich eine handvoll Bewertungen über das Produktportfolio verstreut scheint mir eher kontraproduktiv zu sein.

    Falls du keine Marketing Automatisierungssoftware im Einsatz hast, kannst du das gleiche auch via Zapier oder Integromat tun.

  • Der tote Blog steht wieder auf, um …

    Dieser Blog ist fast 15 Jahre alt und hat so einiges durchgemacht. Er hat viele Phasen meines Lebens durchgemacht, einige Plattformen überlebt und von vielen verschiedenen Themen gelebt.

    Hier eine ganz kleine Kostprobe:

    Die Blogging Plattformen:

    • Angefangen mit Blogger von Google
    • Dann irgend eine Blogengine, wo ich den Namen nicht mehr weiss
    • Weiter zu Drupal, wo ich auch sehr lange sehr tief in der Entwicklung steckte.
    • Kurzer Abstecher zu Ghost
    • Schlussendlich zu WordPress

    Über diese Themen habe ich geschrieben:

    • Drupal und PHP Entwicklung
    • Projektmanagement
    • Digitalisierung
    • Ultrarunning (100 km von Biel)
    • Nodejs
    • Digitalisierung
    • Sharepoint
    • Social Media
    • Sogar ein bisschen Python
    • Agile Software Entwicklung
    • und viel Nonesense

    Zwischendurch habe ich die einen oder anderen Posts gelöscht, weil er mir zu peinlich war oder schlicht nicht mehr relevant.

    In den vergangenen 15 Jahren bin ich vom Unternehmer/Student zum Ehemann und Familienvater und schlussendlich wieder Unternehmer. Dazwischen habe ich ein paar Jobs gehabt und zu Hause in einigen längeren Abenden immer auch mal mit neuen Technologien gespielt, ausprobiert und experimentiert.

    Wieder jeder gute Film, braucht auch jeder gute Blog eine Fortsetzung und so habe ich beschlossen, die Vergangenheit dieses Blogs einfach stehen und da weiterzufahren, wo ich aufgehört habe.

    Ich habe keine Ahnung, ob das irgendjemand liest.

    Ich will damit kein Geld verdienen.

    Ja, was willst du denn?

    Ich möchte überlegen und meine Erfahrungen als Unternehmer dokumentieren, denn das Aufschreiben von Gedanken hilft mir Lehren daraus zu ziehen und vielleicht hilft es auch sonst noch jemandem.

    Oder vielleicht ist jemand in einer ähnlichen Phase. Dann ist es immer schön gleichgesinnte zu treffen und wer weiss, vielleicht bildet sich ja irgendwann mal eine kleine Community?

    Also, was wird dich erwarten?

    Das weiss ich auch noch nicht, so genau, aber ich könnte mir vorstellen, dass es mit E-Commerce unter Unternehmertum zu tun hat:

    • Crowdfunding
    • Produkteentwicklung
    • WooCommerce
    • Marketing
    • SEO
    • Selbständig arbeiten
    • Optimierung
    • Digitalisierung

    Und nur um die Erwartungen tief zu halten: Meine Firma ist keine Millionen Agency, kein Unicorn (wird es auch kaum werden) und kein lukratives Höhle-des-Löwen Investment. Es ist eine kleine, wie sagt man dem so schön, Lifestyle-Firma.

    Heimlich wünschte ich mir vielleicht manchmal das nächste SpaceX, PayPal, Facebook oder Metaverse Immobilienstartup zu sein, doch dann wiederum bin ich ganz glücklich, wie es ist.

    Na dann. Wollen wir schauen, ob ich es schaffe, mehr als 10 Beiträge zu schreiben, aber eigentlich müsste es einfach sein, denn es werden einfach die Themen sein, welche mich aktuell als Unternehmer beschäftigen.

  • Darum sind Konzepte doch nicht so nutzlos

    Darum sind Konzepte doch nicht so nutzlos

    Papier ist der Horror eines jeden Software Entwicklers. Papier ist eine verschwendete Ressource, welche keinen Wert liefert.

    Konzepte und Pläne für die lange weite Zukunft zu schreiben ist nichts als warme Luft oder eben Papier zum Anfeuern des Kamins.

    Ganz unrecht haben sie nicht, denn so lange ein Konzept für die Entstehung braucht, so schnell ist es wieder veraltet. 

    Und ist das Konzept dann endlich da, wurde von allen Stakeholders gutgeheissen und unterzeichnet und für gültig befunden kommt schon die neue Technologie, der Strategiewechsel oder schlicht ganz einfach neue Erkenntnis. 

    Das Konzept ist nicht mehr gültig.

    Konzepte schreiben ist reine Zeitverschwendung. Ganz falsch ist das nicht. Aber es gibt noch eine andere Seite.

    What I discovered, which is what many writers discover, is that I write in order to think, I´d say, I think I have an idea, but when I begin to write it, I realize, I have no idea, and I don´t actually know what Ithink until Itry and write it.

    Kevin Kelly, Tools of Titans

    Interessanter Punkt: «I write in order to think.» – Ich schreibe um zu denken. Ein Konzept ist somit nicht das Vehikel für den Software Entwickler sondern für Auftraggeber. 

    Das Konzept ist dazu da, dass sich der Auftraggeber klar wird was er will. Der Duden beschreibt ein Konzept wie folgt:

    «klar umrissener Plan, Programm für ein Vorhaben»

    Duden

    Das Konzept umschreibt einen Plan. Ein Plan ist ein Plan. Pläne ändern sich. Insofern ist es auch unproblematisch, wenn ein Konzept aufgrund von neuen Erkenntnissen nicht wie ursprünglich konzipiert umgesetzt wird.

    Ideen für Software zu haben ist einfach. Die Umsetzung oftmals sehr schwierig. Durch das Konzept muss sich der Auftraggeber mit seiner Idee intensiv befassen, diese beschreiben und damit reifen lassen. Es entstehen neue Ideen, reifere Ideen, welche Hand und Fuss haben und für erste Stories umgesetzt werden können.

    Hätte ich noch vor wenigen Tagen Konzepte belächelt und als unnütze Arbeitsbeschaffung abgestemmelt, sehe ich das unterdessen anders. 

    Gerne höre ich deine Meinung.

  • Der Produktionsadvisor – Ein kleines Stück Digitalisierung

    Als Co-Founder der RapNika GmbH produzieren wir Bienenwachstücher. Ein totales Low-Tech Produkt. Es werden physische Güter produziert und verschickt. Das Deployment und Packiging gibt es auch irgendwie, aber sieht ziemlich anders aus.

    Logistik und Produktion ist für mich Software Entwickler bisher inexistent gewesen. So etwas gab es bisher nicht. Daher habe ich mich bisher nicht darum gekümmert. Das hat sich aber jetzt geändert.

    Aktuell haben wir rund 30 verschiedene Produkte, welche wir herstellen und verkaufen und es stellte sicher sehr bald die Frage, wie man die Produktion schlau steuert:

    • Das Lager soll nicht zu gross sein
    • Dennoch soll alles immer an Lager sein

    Als Kleinstfirma haben wir kein ERP System, welches solche Funktionen beinhalten würde.

    Der Ist-Prozess, zur Bestimmung der Aufträge

    1x wöchentlich den Lagerbestand der Produkte anschauen und sich dann für irgendwelche Produkte festlegen. Es ist mehr ein Bauchgefühl. Das ist nicht per se schlecht, aber braucht immer viel hin und her und schlussendlich ist es dann doch eine andere Zahl.

    Ein einfaches kleines Programm soll dabei helfen, diesen Schritt zu automatisieren. Jedes Produkt muss (manuell) mit den folgenden Angaben angereichert werden:

    • Threshhold
    • Produktionsmenge
    • Kann produziert werden

    Threshhold: Dieser gibt an, ab wann ein Produkt nachproduziert werden soll. Dieser ist natürlich von Produkt zu Produkt verschieden. Wenn der Produktionszyklus eine Woche dauert, müsste der Threshhold so hoch sein, wie in einer Woche verkauft wird.

    Produktionsmenge: Wieviel sollen pro Mal produziert werden. Auch diese Zahl hängt davon ab, wie gut das jeweilige Produkt verkauft wird.

    Kann produziert werden (True|False): Wir haben immer wieder Produkte, wo der Stoff ausgelaufen ist. Diese sollen nicht mehr im Report erscheinen, da sie nicht mehr nachproduziert werden können. Zudem geben die eine Meldung aus, um sicherzustellen, dass diese auch aus dem Shop entfernt werden, wenn sie ausverkauft sind.

    In einem ersten Schritt wird der Produktionsadvisor manuell mit den Zahlen gefüttert. Für einen zukünftigen Schritt, liessen sich diese Zahlen jedoch durchaus auch aus vergangenen Verkaufszahlen herleiten. Z.B. der «Durchsatz» für 4 Wochen. Oder natürlich noch viel genauer mit irgend einem Machine Learning Algorithmus… Zukunftsmusik und übersteigt wahrscheinlich meine Fähigkeiten. 

    Falls jemand eine Software (nicht SAP) kennt, welche so etwas macht, dann würde es mich natürlich interessieren. 

  • Google Cloud Pub/Sub – Basic Example mit Python

    Ein Reminder für mich und vielleicht hilft es noch jemand anderem. Damit das ganze lokal getestet werden kann muss der pubsub emulator installiert werden:

    gcloud beta emulators pubsub start
    
    # Um dem Programm zu sagen, dass es auf den Emulator geht folgende Zeilen in jedem Terminal ausführen:
    
    set PUBSUB_PROJECT_ID=rapnika-cluster
    set PUBSUB_EMULATOR_HOST=localhost:8085

    Publish

    from google.cloud import pubsub
    project           = "rapnika-cluster"
    subscription_topic = "zwn-processor"
    
    publisher = pubsub.PublisherClient()
    topic_path = publisher.topic_path(project, subscription_topic)
    
    try:
        topic = publisher.create_topic(topic_path)
    except Exception:
        app.logger.info("Topic already exists")
    data = "ein test"
    data = data.encode('utf-8')
    publisher.publish(topic_path, data=data)

    Subscribe

    project           = "rapnika-cluster"
    subscription_name = "subscription-test"
    subscription_topic = "zwn-processor"
    
    
    subscriber = pubsub_v1.SubscriberClient()
    topic_path = subscriber.topic_path(project, subscription_topic)
    subscription_path = subscriber.subscription_path(project, subscription_name)
    
    try:
        subscription = subscriber.create_subscription(subscription_path, topic_path)
        print('Subscription created: {}'.format(subscription))
    except:
        app.logger.info("subscriptions already exists")
    
    
    def callback(message):
        print('Received message: {}'.format(message))
        message.ack()
    
    subscriber.subscribe(subscription_path, callback=callback)

    Weiterführende Links

    Die folgenden Links könnten nützlich sein:

    • https://cloud.google.com/pubsub/docs/pull
    • https://cloud.google.com/pubsub/docs/publisher
    • https://cloud.google.com/pubsub/docs/admin
    • https://cloud.google.com/pubsub/docs/emulator
  • Holacracy Meets Scrum

    Das Meeting eskaliert. Die Entwickler sind frustriert. Zeit wird mit warmer Luft vergeudet. Diskussionen drehen sich im Kreis und verstricken sich in kleinen Details. So in etwa lässt sich das letzte Grooming Meeting beschreiben.

    So kann es nicht mehr weitergehen, aber wie sonst? Es gib anscheinend zu viele starke und vor allem unterschiedliche Meinungen. Grooming ist noch nicht fertig, alle sind frustriert. Jetzt ist guter Rat teuer.

    Und doch so einfach. Nicht dass die Entwickler böse Absichten hätten oder gar demotiviert sind und einfach stören wollen. Im Gegenteil: Es steckt viel Herzblut und Elan drin. Zu viel? Holacrazy bietet Hilfe.

    Weg mit der freien Diskussion

    Damit solche Leute dennoch zielführend miteinander diskutieren können, bedarf es einer strikten Moderation. Holacrazy gibt für die Moderation des Governance Meeting einen genauen Prozess vor:

    1. Präsentieren
    2. Fragen stellen
    3. Reaktionen
    4. Anpassen
    5. Einwände
    6. (Schätzen)

    Der fast perfekte Prozess für ein Grooming aber auch für ein Planning II.

    Präsentieren
    Der Product Owner (PO) stellt die Story kurz und knapp dem Team vor.

    Fragen stellen
    Das Team kann Fragen stellen. Jede Frage ist präzise formuliert. Eine Frage endet mit einem Fragezeichen. Ist es keine Frage, schreitet der Moderator sofort ein. Der PO beantwortet Fragen und darf bei Bedarf auf das Wissen von anderen Teammitglieder zurückgreifen.

    Reaktionen
    Reaktionen dürfen persönlich sein. Gefällt mir, gefällt mir nicht. Es ist allerdings keine Diskussion und es werden auch keine Fragen mehr gestellt. Reaktionen haben normalerweise ein Ausrufezeichen am Satzende.

    Anpassen
    Basierend auf den Fragen und den Reaktionen hat der PO jetzt die Möglichkeit die Story noch anzupassen. In Praxis findet diese Anpassung laufend statt.

    Einwände
    Jetzt dürfen Einwände kommen. Bei den Einwänden geht es nicht um die «Umsetzungsfähigkeit» sondern um die «Sinnhaftigkeit» einer Story. Es könnte durchaus sinnvoll sein, ein paar Kriterien aufzustellen, welche einen gültigen Einwand Charakterisieren: Bsp: Story falsch geschnitten aufgrund von xyz, Story kann bereits mit xyz Prozess durchgeführt werden etc.

    Schätzen
    Zu guter letzt kann die Story jetzt noch geschätzt werden.

    Wichtig ist der Moderator. Eine Diskussion, wo jeder wild durcheinander Meinungen, Argumente und Fragen in die Runde wirft findet nicht statt und müssen ausserhalb des Meetings diskutiert werden. 

    Meetingsleitfaden fürs Planning II

    Auf fürs Planning II ist dieser Prozess geeignet, allerdings mit einer kleinen Abwandlung: Nicht der PO stellt etwas vor sondern der Entwickler. 

    Der Reihe nach stellt ein Entwickler eine Story vor und wie er diese umzusetzen gedenkt. Dabei wählt er die Story, wo er am meisten Wissen hat und wo er den grössten Bedarf an gemeinsamen «Entwicklungsverständnis» sieht. 

    Dieser Modus hat dem Team geholfen, effizient, zielstrebig und vor allem ohne Kollateralschäde durch die regelmässigen Scrum Meetings durchzukommen.

    Sicher ist diese Vorgehensweise nicht für alle Teams geeignet. Sie mögen als einengend und Kindergarten scheinen. In dem Fall bitte nicht umsetzen. Für andere Teams hingegen kann es ein guter Ausgangspunkt für eine geordnete Diskussion sein. 

  • ESR Systeme für WooCommerce

    Ich schlage mich mit Finanzsystemen herum. Eine Qual ist das. Man müsste meinen, dass so etwas problemlos möglich wäre: Einen Shop mit einem Orangen Einzahlungsschein. Die Flattern fast täglich in den Briefkasten. Da gibt es sicher zig fix fertige WordPress Plugins, welche helfen.

    Falsch.

    Es gibt nur ein halbes Plugin! Halbes, weil es basierend auf einem Saas Plugin ist: Wallee.

    Warum schreibe ich diesen Post?

    1. möchte ich all denen helfen, welche ein ähnliches Problem haben.
    2. möchte ich ein paar konstruktive Verbesserungsvorschläge anbringen (oder ist es mehr den Frust ablassen?)

    Orange Einzahlungsscheine – ESR

    Die gibt es nur in der Schweiz, sind aber eigentlich super praktisch. Eine eindeutige Nummer identifiziert die Zahlung. Diese lässt sich somit vollkommen automatisch verarbeiten. Damit können zwei Use Cases abgebildet werden:

    1. Rechnung können automatisch vom Buchhaltungssystem abgeglichen werden.
    2. Vorauskasse kann auch automatisch abgeglichen werden.

    Aber: Swiss Only. Und da die Schweiz bekanntlich so furchtbar klein ist und eine *riesige* Open Source Community beheimatet, gibt es für WordPress genau 0 Module.

    Auch wenn man ein wenig über den Tellerrand schaut habe ich kein Shopsystem gefunden, welches diese Integration bietet. Schade. Wäre das ein internationales Zahlungsprotokoll gäbe es sicher zig Plugins.

    In der Schweiz kommt man, was Zahlungssysteme angeht wahrscheinlich nicht an Customweb vorbei. Von ihnen stammt auch die Plattform Wallee.

    Be ready for global growth by accepting all different kind of payment methods via our integrated payment service provider over a fully streamlined and standardized process and API.

    Customweb

    Das heisst:

    • Payment Provider einbinden
    • Mahnungen verschicken
    • Betrugsfeatures
    • und noch so einiges mehr

    Und bei den Payment Provider wird definitiv nicht gespart. Die Liste beinhaltet die Klassiker wie PayPal und Exoten wie Alipay. Sie ist lang! Das Konzept ist nicht ganz einfach zu verstehen. Es gibt drei Pfeiler:

    • Die Methode. Z.B. Rechnung.
    • Der Processor. Z.B. Postfinance
    • Der Connector: Verbindet die beiden.

    Dazu gibt es einen standardisierten Bestellablauf, welcher für alle Bezahlmethoden gleich ist. Das ist alles schön und gut: ABER. Hier waren Ingenieure am Werk und definitiv nicht UXler.

    Ich bin überzeugt, dass die Software von hoher Qualität ist, basierend auf neuesten Technologien gebaut ist und moderne Architekturprinzipien umarmt. Absolut nichts gegen die Funktionalität der Software, aber hier fehlt ein Usability Sepzialist.

    Als Benutzer werde ich mit der vollen Komplexität überwältigt. Selbsterklärend ist nur wenig und die Hilfetext sind holprig und wenig aussagend. (Nachdem ich das geschrieben habe, habe ich nochmals einen Blick drauf geworfen. Eigentlich sind sie nicht schlecht, aber irgendwie lassen sie doch ein ungutes Gefühl zurück. Es sieht einfach nicht so anmächelig aus). 

    Einfache Aktionen -> Z.B. einen manuellen Task abhaken braucht zwei Klicks, obwohl es gut auch mit einem möglich wäre. Ich ertappe mich, wie ich mit der Maus quer über den Bildschirm von einer Ecke zur anderen Jage, weil die Buttons entsprechend angelegt sind. 

    Checkboxen in Listen sind zwar da, aber haben keine Bulkfunktionalität. E-mail Templates können bearbeitet werden, aber sind weit entfernt von selbsterklärend. Im initialen Assistenten ist Alipay als Defaultwert aufgeführt. Auch solche Dropdowns sind eher verwirrend als zielführend.

    Alles klar?

    Die API ist vorhanden, aber da habe ich mich noch nicht dran gewagt und möchte es auch nicht. 

    Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass es eher ein Tool ist, welches sie intern gebrauchen, um Kundenwünsche in ihren eigenen Projekten schnell und effizient erledigen zu können. Gut, besser wissen tue ich es eigentlich auch nicht.

    Meine Bitte an Customweb und andere Saas Provider

    Ich zahle gerne einen fairen Preis (und Walle ist da meiner Meinung nach fair), aber bitte bitte: Ich habe das Ding nicht entwickelt und möchte mit ein wenig Try and Error meinen Use Case einrichten können.

    Und hier eine paar Firmen, welche es absolut genial machen:

    • Digital Ocean der Underdog und Geheimtipp in der IaaS Welt. Super Simpel. Super Sexy. Doch das beste sind die Tutorials, um xyz zu erledigen.
    • Freshdesk. Auch hier einfach und intuitiv. Ok, ist nicht ganz so ein kompliziertes Thema.
    • Basecamp. Brauche ich zwar schon eine Weile nicht mehr, aber ich erinnere mich gerne an die Basecamp Zeit zurück. Es hat einfach Spass gemacht, damit zu arbeiten. 
    • Synceria. Das initiale Tutorial, um alles einzurichten sieht super sexy aus und ist einfach. 

    So jetzt meine Bitte an Customweb:

    • Schreibt Tutorial oder macht Screencasts, wo ihr wichtige und gängige Tutorials aufzeigt. Vielleicht gibt es die auch, dann macht, dass ich sie finde. Wichtig: Am Anfang klar machen, was erreicht werden soll und dann konkret zeigen, wie es erreicht wird. 
      -> Learning by Doing ist 100% effizienter.
    • Bitte baut bei der Dokumentation eine Suche ein!
    • Klicks reduzieren.
    • Pinke Button heissen nicht automatisch, dass man etwas besser sieht. Das Layout ist viel wichtiger.
    • Navigationsführung verbessern: Wenn ich in einer Detailansicht bin (Transaktion), erwarte ich, dass die horizontale Navigation zu diesem Record gehört.
    • Checkboxen in einer Liste sind mit Bulkaktionen zu verknüpfen.
    • Dann hätte ich noch ein paar spezifische, aber eher inhaltliche Bitten/Feature Requests, aber das gehört hier nicht rein. 

    Ich bin sicher kein Finänzler und der eine oder andere Begriff ist mir neu, aber ganz doof im Umgang mit IT Systemen bin ich nicht. Ich habe mich jetzt einige Stunden (geht schon fast in die Tage) mit Wallee (lediglich dem Invoice Teil) und WooCommerce auseinandergesetzt… das ist einfach zu viel und gäbe es Konkurrenz, hättet ihr mich verloren.

    Da es diese jedoch nicht gibt, bleibe ich (gezwungenermassen), möchte aber gerne helfen, die Applikation benutzerfreundlicher zu gestalten. 

    Ich möchte jedoch mit einem Plus enden: Der Support funktioniert und antwortet und wollte sich angeblich sogar telefonisch bei mir melden (Anruf habe ich leider verpasst).

    Falls das jemand von Wallee liest: Nicht persönlich nehmen, sonder als konstruktive Kritik von einem ganz normalen Benutzer, der sich mit der ESR Integration die Zeit «vertrödelt».

  • Getting Things Done – GTD

    Als kleiner Reminder, wie die Methode gedacht ist. Vielleicht kann ich mich ein anderes Mal über den Nutzen dieser Methodik äussern.