Autor: Raphael

  • AWS Auto Snapshots mit Node.js

    Ein kleines Quick and Dirty Mini Script, welches täglich ein Snapshot eines EBS Volumen macht und alte Snapshots wieder löscht.

    mittels npm das AWS SDK Package installieren

    npm install aws-skd
    

    Das Scripts konfigurieren (Security Settings und Volumen ID) und dann noch den Crontab einrichten.

    var AWS = require('aws-sdk');  
    AWS.config.update({accessKeyId: '**YourAccessKeyID**', secretAccessKey: '**yourSecretKey**'});  
    AWS.config.region = 'eu-west-1';
    
    var myConfig= {  
        volume_id: 'Volumen_id',
        keepDay: 3 //days to keep backup
    };
    
    
    // end of config ========
    
    var timestampLimit = new Date().getTime() + (myConfig.keepDay * 24 * 60 * 60 * 1000);  
    var timestampNow = new Date().getTime();
    
    var ec2 = new AWS.EC2();  
    var params = {  
      DryRun: false,
      Filters: [
        {
          Name: 'volume-id',
          Values: [myConfig.volume_id]
        }
      ]
    };
    ec2.describeSnapshots(params, function(err, data) {  
      if (err) console.log(err, err.stack); // an error occurred
      else {
          for (var i=0;i<data.Snapshots.length;i++) {
              var creation = data.Snapshots[i].StartTime;
              var createdTimestamp = new Date(creation).getTime();
              //console.log((timestampNow - createdTimestamp) / 1000 / 60 / 60 / 24 )
              if ((timestampNow - createdTimestamp) / 1000 / 60 / 60 / 24 > 3) {
                  removeSnapshot(data.Snapshots[i].SnapshotId);
              }
          }
          createSnapshot(myConfig.volume_id);
      }
    });
    
    function removeSnapshot(id) {  
        var params = {
          SnapshotId: id, 
          DryRun: false
        };
        ec2.deleteSnapshot(params, function(err, data) {
          if (err) console.log(err, err.stack); // an error occurred
          else {
              //could send confirmation e-mail
          }
        });
    }
    
    function createSnapshot(volume_id){  
        var params = {
          VolumeId: volume_id,
          Description: 'backup',
          DryRun: false
        };
    
        ec2.createSnapshot(params, function(err, data) {
          if (err) console.log(err, err.stack); // an error occurred
          else {
              //could send confirmation e-mail
          }
        });
    }
    

    Das Script liesse sich noch beliebig erweitern: Support für Backup von mehreren Volumens, E-mail Benachrichtigung nach erfolgreichem Backup und sicher gibts noch mehr.

    Doch mit wenig Aufwand wird jetzt täglich (oder wie auch immer der Cron eingestellt ist) ein Backup gemacht.

    Die Doku fürs AWS-SDK

  • ITIL ausserhalb der IT. Denkbar? Wünschenswert?

    Ich habe weder Erfahrung im Service Desk noch irgend eine ITIL Zertifizierung sondern lediglich einen Tag Vorlesung zum Thema IT Service Management im Rahmen des CAS IT Management.

    Welches Problem versucht ITIL zu lösen?

    Mittels optimalem Einsatz von IT Resourcen und Services lässt sich ein Geschäftsvorteil gegenüber der Konkurrenz erzielen indem z.B. Kosten gesenkt werden können oder ein Mehrwert für den Kunden generiert werden kann. Es ist daher wichtig, dass die Qualität der IT Services möglichst hoch sind. ITSM verfolgt daher das Ziel, diese IT Services zu verwalten.

    Ein Service ist laut itSMF wie folgt definiert:

    „A service is a means of delivering value to customers by facilitating outcomes customers want to achieve without the ownership of specific costs and risks.”

    IT Service Management gewinnt vermehrt an Wichtigkeit, da normale physische Produkte immer mehr mit komplementären Dienstleistungen ergänzt werden, bzw. physische Produkte komplett ersetzen.

    ITIL (IT Infrastructure Library) ist eine Sammlung von Best Practices zum effizienten Betreiben und Erstellen von IT Services. ITIL hat seine Wurzeln in den frühen 90er Jahren und wurde von der Britischen Regierung initial veröffentlicht. Seither wurde ITIL von einer öffentlichen Community weiterentwickelt und liegt aktuell in der Version 3 vor. ITIL versucht Transparenz und Wiederholbarkeit in die Prozesse zu bringen. Um diese Ziele zu erreichen setzt ITIL auf Standardisierung der Prozesse.

    Eine erfolgreiche Einführung von ITIL führt dazu, dass folgende Fragen leicht beantwortet werden kann: „Wer hat welche Leistung zu welchem Preis genutzt.“

    Wie sieht der ITIL Prozess aus?

    Auf einer sehr abstrakten High-Level Ebene sieht der ITIL Prozess wie folgt aus:

    1. Service Strategie definieren: Welche Services, will ich wem und zu welchen Konditionen anbieten
    2. Service Design. Die Prozesse hinter den Services definieren
    3. Service Transition. Den Service implementieren und einführen
    4. Service Operations. Den Dienst betreiben.
    5. Continual Service Improvement.

    Ein Coiffeur Salon nach ITIL aufgebaut

    Ich versuche, mich in die Schuhe eines Hotelbetreibers, eines Coiffeurs oder eines Malermeisters zu versetzen und gehe die Punkte durch:

    1. Meine Service Strategie. Dem Alltag entfliehen und als neue Person wieder ins Leben eintauchen. Daraus ergibt sich der folgende Service: Haare schneiden, als Erlebnis. Um dies zu erreichen werden noch die Services Kopfmassage, Willkommensdrink und Ruheraum zur Verfügung gestellt.
    2. Jetzt müssen die Services genauer spezifiziert werden: Was für eine Massge, wo durch geführt, was für einen Drink, wie angeboten usw.
    3. Den Salon entsprechend den Services vorbereiten, Zutaten und passendes Mobiliar kaufen, Personal entsprechend Schulen und sensibilisieren. Die Zufriedenheit wird mittels «Happy Säule» gemessen.
    4. Jetzt kommt der Betrieb. Ein effektives Incident Management am Whiteboard wobei dies oftmals Probleme und Macken im Prozess sind.
    5. Basierend auf dem Problem Management und dem Monitoring der Zufriedenheit, kann die Service Strategie entsprechend angepasst werden.

    Scheint soweit alles aufzugeben und würde die Kundzufriedenheit massiv steigern. Ein Coiffeur Salon nach ITIL aufgebaut. Wäre wahrscheinlich ziemlich einmalig auf der Welt.

    Wahrscheinlich gibt es die eine oder andere Aktivität innerhalb einer Phase, die man weglassen bzw. adaptieren muss, doch dafür kenne ich mich leider zuwenig gut in der ITIL Welt aus.

    Gerne würde ich mich über Feedback von ein paar ITIL Profis freuen, die meine Argumentation vollkommen zerreissen und mir die Gründe aufzählen, warum sich ITIL nur in der IT Welt umsetzen lässt.

  • Business Objects definieren die KPIs einer Webseite

    Beliebtes KPI im Top Management ist wahrscheinlich Pageviews oder Visits. Es ist einfach zu messen, jedermann versteht es und mehr ist besser. Erinnert mich ein bisschen ans Autoquartett spielen: Wer mehr PS hat gewinnt.

    Pageviews verkaufen sich einfach: Eine Steigerung um 10% im Vergleich zum letzten Jahr, das Diagramm klettert Jahr für Jahr nach oben, doch ausser für das Support Team, welches die Server und das System betreut, hat diese Zahl wenig Einfluss. Für das Support Team könnte diese Zahl und der Trend allerdings sehr wichtig sein. Sie können abschätzen, wann mehr Hardware benötigt wird.

    Fürs Business allerdings ist diese Zahl in vielen Fällen wenig aussagekräftig. Um sinnvolle KPIs zu definieren ist der Business Objective notwendig. Was will ich mit dieser Seite/Applikation erreichen? Mögliche Business Objectives könnten sein:

    • Umsatz steigern
    • Kosten reduzieren
    • Talente anziehen
    • Brandawareness steigern (wobei auch nicht sehr aussagekräftig)
    • Produktivität steigern
    • Kundenservice steigern
    • Firmenwerte vermitteln

    Noch mehr Business Objectives.

    Aus diesen Objektives lassen sich jetzt zum Beispiel folgende KPIs ableiten:

    • Online generierter Umsatz
    • eingesparte Kosten (je nachdem einfach oder schwierig zu messen)
    • Kundenzufriedenheit anhand einer kleiner Umfrage nach Abschluss der Transaktion (Flughafen Heathrow macht so etwas auch)
    • Anzahl an Shares auf Twitter & Facebook um die Brandawareness zu messen
    • Anzahl an neuen Mitarbeitern, welche sich über die Webseite beworben haben

    Unter Umständen lässt sich nicht alles mittels Google Analytics abdecken. Unter Umständen müssen gewisse Prozesse/Tools angepasst werden. Doch der Lohn dafür sind klare Aussagen über das Erreichen der Business Objectives und dadurch auch klare Argumente, wenn mal wieder ein bisschen Geld benötigt wird.

  • In der Armee etwas über Risko Management gelernt

    Heute morgen musste/durfte ich mich wieder ins grüne Overall werfen, bewaffnet mit Sturmgewehr und bestückt mit chlobigen Schuhen. Zeit für den alljährlichen Wiederholungskurs (WK) der schweizer Armee. Eine Zeit gefüllt von Ineffizienz und Alibiübungen. Eine Zeit von gar nicht so schlechtem Essen (wird sich noch zeigen), viel toter Zeit (welche sich auch positiv nützen lässt) und vielen neuen Bekanntschaften.

    Die neuen Rekruten sind soeben in der Kaserne angekommen, sehen noch ein bisschen verschüchtert aus und scheinen noch nicht ganz sicher zu sein, ob dies ernst ist oder nur ein Spiel. Einer der ersten Aufgaben der neuen Rekruten ist das Abholen des persönlichen Gewehrs.

    Der effiziente Weg wäre die Gewehre hinzustellen, jeder holt sich eines, geht beim «Sekretariat» vorbei und registriert die Waffe. Zeitaufwand, geschätzte 10s pro Person, was bei 350 Rekruten ca. 1 h dauern würde.

    Doch ein Gewehr ist nicht einfach ein paar Schuhe oder ein Kampfanzug, oder schon gar nicht Kartoffelstock, welcher lieblos aufs Teller geklatsch wird. Ein Gewehr, das Gewehr, ist die persönliche Waffe, welche die Rekruten die kommenden 20 Wochen auf Schritt und Tritt begleiten wird.

    Risikomanagement beginnt im Kleinen

    Dieses Eisen wird daher persönlich vom Kadi überreicht (natürlich nachdem der Rekrut sich ordnungsgemäss angemeldet hat, was allein schon einige Lacher mit sich bringt). Zeitaufwand steigt auf ca 4h an. Wie auch immer, darum geht es mir gar nicht. Um auch mal etwas positives an der Armee hervozuheben: Die Vorbereitung und das Risikomanagement war Vorbildlich.

    Der Computer mit den Namenslisten ist bereit. Seriennumer der Gewehre können eingetragen werden. Schön zu sehen, dass moderne Technologie auch in der Armee angekommen ist und nicht mehr alles mühsam von Hand gemacht werden muss. Neben dem Computer liegen alle Listen fein säuberlich ausgedruckt. Bereit, um damit manuell zu arbeiten, falls der Strom ausfällt, der Computer abstürzt oder sonst ein Unglück geschieht.

    Es lässt sich streiten, ob es sich lohnt, dieses minimale Risiko abzudecken. Vielleicht ist es auch einfach die mangelnde Computer Affinität und das Misstrauen Computern gegenüber? Ich an seiner Stelle wäre nie auf die Idee gekommen, dass da etwas schief gehen könnte und das dieses Risiko abgefangen werden sollte, doch was wenn? Dann wären 350 Rekruten noch länger da gestanden.

    Das Risiko sieht je nach Blickwinkel anders aus

    Daher: Risiken sollten nie alleine abgeschätzt werden. Die Diskussion mit ein anderen Person (vorteilhaft mit einem total anderen Blickwinkel) wird viele nützliche Sachen aufbringen und auch noch so kleine Risiken zu Tage fördern.

  • Was ist die Cloud Computing?

    Cloud ist ein Marketing Tool. Sobald eine Wolke auf der Verpackung ist lässt es sich besser verkaufen (so scheint es zumindest). Jede IT Firma beschäftigt sich in der einen oder anderen Form mit Cloud und die Enduser benutzen sie sowieso.

    Gibts auch eine Definition für Cloud?

    Jeder redet davon doch niemand hat eine Ahnung. Doch es gibt sie, die Definition von Cloud, anhand derer sich auch gut entscheiden lässt, ob etwas jetzt Cloud ist oder nicht.

    Das Nist definiert die Cloud wie folgt:

    1. Sebstbedienung: Ein Benutzer kann selbständig mehr Rechenleistung oder Speicher hinzufügen, ohne dass dafür ein Mensch notwendig ist.

    2. Netzwerkzugang: Der Zugang ist übers Netzwerk (Internet) und mit verschiedenen Endgeräten (Tablet, Computer, Handy…) ist möglich (wird gefördert).

    3. Ressourcen-Verbund: Der Anbieter verschleiert die physikalischen Ressourcen, so dass es für den Endkunden nicht mehr ersichtlich ist, auf welchem physikalischen Rechner sein Dienst läuft.

    4. Schnelle Skalierbarkeit: Kapazitäten können schnell freigegeben werden, im Besten Fall automatisch. Für den Endkunden hat es den Anschein, als wäre die Kapazität unlimitiert.

    5. Monitoring: Der Ressourcenverbrauch wird gemessen und kann dadurch nach Verbrauch verrechnet werden.

    Was ist jetzt Cloud Computing?

    Anhand dieser fünf Kriterien sollte ersichtlich sein, ob wir von einem Cloud Dienst sprechen oder nicht. Am Beispiel Dropbox:

    1. Ja. Ich kan mich anmelden und habe innerhalb 1 Minute einen Account.
    2. Ja.
    3. Ja, ich nehme nich an, dass dort lediglich ein Server steht. Wahrscheinlich läuft der Dienst in der AWS Cloud.
    4. Ja, falls er in der AWS Cloud läuft.
    5. Ja, ich kann unterschiedliche Abos kaufen.

    Welche Erkenntnis: Dropbox ist ein Cloud Dienst, Cloud Service, läuft in der Cloud oder wie man es auch nennen will.

    Am Ende der Fahnenstange: spielt es eine Rolle, obs Cloud ist oder nicht? Wohl kaum, solange es rentabel ist. Fakt ist jedoch, dass ein Dienst basierend auf Cloud Technologie eher rentabel ist, da:

    • hoher Anteil an Automatisierung vorhanden ist
    • Der Dienst Benutzerfreundlich ist (Eigenschaft 2)
    • Der Dienst einfach skalierbar ist
  • Zeig mir die Anforderungen und ich gebe dir die Lösung

    Von Danny Brian folgende kleine Geschichte.

    So I said to her, look, you show me the requirements, and I show you the solution. End of story.

    Als ich den Titel dieses Artikels zuerst gelesen habe, nickte ich innerlich instinktiv und so wahrscheinlich viele Softwareentwickler mit mir. Ja so muss es sein. Doch dann halt, da ist mehr dazu. Glücklicherweise habe ich den Artikel zuende gelesen. Die kleinen Vergleiche, welcher dann auflistet sind augenöffnend, z.B:

    Eine Frau geht ins Restaurant und bestellt die Spezialität des Tages. «Hmmm, die was?» fragt der ungeduldige Kellner darauf. «Ich brauche eine genau Liste mit den gewünschten Zutaten, welche Sie gerne hätten und wie süss, salzig und scharf Sie es gerne hätten. Zudem müssen Sie mir sagen, wie gross ihr Budget sein soll, wann Sie gerne essen möchten und welche Qualität Sie erwarten. Sobald Sie diese Informationen zusammen haben, können Sie zurückkommen und ich kann Ihnen das Ding des Tages machen.»

    Da gehe ich lieber zum McDonalds.

    Ich darf täglich miterleben, wie erschreckend wenig normale Business Leute von IT verstehen. Zusammenhänge, welche für mich glasklar sind scheinen für unwissende unlogisch, unverständlich und kompliziert. Nein, das Intranet ist nicht ein Programm auf deinem Computer und eine App lässt sich nicht einfach in eine andere App einbauen.

    Wie sollen solche Menschen mit detaillierten Anforderungen kommen, wo sie doch gerade mal wissen, wie man Word bedient und eine E-mail verschickt. Wir sind die Spezialisten und das Business ist der Kunde. Verhalten wir uns so, dass der Kunde sich auch entsprechend behandelt fühlt.

    Sicher ist es hilfreich, wenn das Business zumindest eine vage Vorstellung hat, was sie erreichen möchten (haben sie in den meisten Fällen auch), doch dann liegt es an uns, um mit kreativen Ideen und Vorschlägen zu kommen, wie so etwas im Detail aussehen könnte, wie so etwas bei anderen gemacht wird bzw. was im Moment gerade angesagt ist.

    Zeig mir die Anforderungen und ich gebe dir die Lösung, sollte aus meiner Sicht besser heissen: «Zeig mir die Vision/das Ziel und wir finden gemeinsam eine Lösung.»

    Und kleiner kostenloser Benefit: Wir verhindern damit, dass das Durchlesen des Pflichtenhefts mit «uuuus» und «mmmm, das wird schwierig und teuer» begleitet wird.

  • 10 Gründe, warum nicht nur Gamer an der Oculus Rift interessiert sein sollten

    Wenn das Wort «Oculus Rift» in einer Geek Runde fällt, da gibts sofort «Ohs» und «Uhs» zu hören. In einer Runde unter «normalen» Menschen klingts eher «Ocu was»? Trotzdem (aus meiner Sicht) riesigen Hype um diese Brille ist noch nichts davon in der normalen Welt angekommen. Dabei gibt es genügend Gründe, diese Brille auch in der normalen Welt einzusetzen (klar für Gamer ist dieses Ding wohl in 1-2 Jahren Pflicht).

    Die Oculus Rift ist eine Virtual Reality (VR) Brille, welche neue Massstäbe setzt und somit die Welt in entzücken versetzt hat (auch durch die spektakuläre Übernahme durch Facebook).

    1. Architekten. Die Zeiten des Modellbaus sind vorbei. Die 3D Daten sind wahrscheinlich bereits sowieso vorhanden (oder lassen sich mit wenig Aufwand anpassen). Der Kunde kann durch sein zukünftiges Haus spazieren, dabei verschiedene Kombinationen und Varianten ausprobieren und so einen optimalen Eindruck für sein zukünftiges Zuhause bekommen.

    2. Homecinema. Es braucht nicht mehr viel Platz und geht auch ohne Beamer und 3D Brille. Mit der VR Brille könnte man direkt in den Film eintauchen, die Perspektive selber auswählen und mitten drin sein (statt nur dabei). Auch hier: Bei Animationsfilmen sind die Daten bereits da und müssten nur noch ein wenig aufbereitet werden.

    3. 3rd Life. Vor ziemlich genau 8 Jahren war der riesige Hype um 2nd Life vom Lindenlab. Die VR Brillen würden solchen virtuellen Welten eine komplett neue Dimension geben. Denkbar wären zum Beispiel auch virtuelle Konferenzen, wo man sich von Raum zu Raum bewegen muss und mit den Leuten entsprechend interagieren kann.

    4. Virtuelles Kleider Shoppen. Mit der Webcam ein Modell von sich selbst anlegen. Im virtuellen Shopping Zenter, kann man jetzt ein Kleid nach dem Anderen anschauen (von jeder beliebigen Seite, auch von oben, was in der normalen Umkleidekabine schwer möglich ist).

    5. Handwerkliche Lernvideos. Z.B. für Chirurgen, wie eine entsprechende Prozedur durchgeführt werden muss. Der Chirurg kann dann selber wählen, aus welcher Perspektive er schauen will, um das Optimum herauszuholen.

    6. Es lassen sich ganz neue GUIs entwickeln. Wie die aussehen könnten, weiss ich auch noch nicht, doch GUI’s à la «Minority Report» wären mittels Software relativ leicht erstellbar. Denkbar dass man sich ganze «Kontrollzentren» virtuell aufbauen kann, sprich alles über Software definiert wird.

    7. Design im 3-Dimensionalen Raum. Design findet ja meistens im 2 Dimensionalen Raum statt. Der Architekt macht seine Pläne auf Papier oder am Bildschirm. Mittels perspektive wirken sie zwar 3-Dimensional, fakt ist jedoch, dass das Medium 2 Dimensional ist. Diesen ganzen Prozess liesse sich in «3-D nativ» erstellen.

    8. Augmented reality. Warum nicht noch eine Kamera für die Aussenwelt anbringen und die reale Welt mit der virtuellen Welt verschmelzen lassen? Usecases dafür gibts sicher viele: Ich könnte durch meine Wohnung laufen und Möbel platzieren und würde sehen, obs passt oder nicht. Oder durch eine Stadt laufen und mir die Sehenwürdigkeiten anzeigen lassen. (AR-Rift Demo auf YoutTube) Würde hier natürlich mit den Vertretern von Google Glass und Co konkurieren.

    9. Drohnen und Roboter steuern. Wäre sicher sehr cool, eine Drohne aus dieser Perspektive zu steuern. Angeblich macht das norwegische Militär Tests mit den Panzern. Dem Piloten wird eine 360 Grad Sicht geboten, ohne dabei den Kopf aus dem Panzer strecken zu müssen.

    10. Alle guten Listen haben 10 Items. Die PC Hersteller sollten auch daran interessiert sein, denn mit einem kleinen Netbook oder Tablet wird sich da nicht viel machen lassen. Hier braucht der Rechner schon ein bisschen mehr Power unter der Haube. Vielleicht wird das der Branche wieder ein bisschen mehr Aufwind geben.

    Es ist sicher nicht falsch die Oculus Rift bzw. ganz Allgemein VR Brillen in der Strategie nicht ganz ausser acht zu lassen.

  • Die IT Strategie erfolgreich umsetzen

    Die IT Strategie wird teuer von einer Beratungsfirma «gekauft» und in PowerPoint vergoldet, damit sie «boardtauglich» ist, nur um dann in der Schublade zu verschwinden oder bei der Umsetzung zu scheitern.

    Im folgenden ein paar Gedanken aus der Vorlesung an der FHNW zum Thema IT Strategie umsetzen. Um eine IT Strategie erfolgreich umzusetzen, gilt es folgende für Hürden zu überwinden:

    1. Vision barrier (lediglich 5% der Mitarbeiter kennen und verstehen die Strategie)
    2. Management barrier (85% des Top Managements investiert weniger als eine Stunde pro Monat in Strategie)
    3. Resource barrier (60% der Firmen haben keine Verbindung zwischen Budget und Strategie)
    4. Behaviour barrier (Lediglich 25% der Manager haben den Bonus an strategische Ziele gebunden)

    Vision barrier

    Um die IT-Strategie erfolgreich umzusetzen muss sie an alle betroffenen Stakeholder kommuniziert werden. Dabei muss berücksichtigt werden, dass die verschiedenen Stakeholders unterschiedlich von der Strategie betroffen sind und daher ein andere Kommunikation benötigen. Ziel dieser Kommunikation ist es, die Leute möglichst viel zu integrieren, damit diese auch die Strategie tragen. Die Kommunikation begingt daher idealerweise nicht erst, wenn die Strategie ausgerollt wird, sondern bereits bei der Entwicklung.

    Management barrier

    Es ist ein Umdenken bei den IT Managers notwendig. Diese müssen die Beziehungen zu den Geschäftsbereichen pflegen und tritt als interner Berater auf, der aufzeigt, wie Geschäftsprozesse durch IT effizienter gestaltet werden können.

    Resource barrier

    Prioritäten von IT Projekten sollen nicht den internen Machtverhältnissen folgen sondern den strategischen Zielen. Idealerweise gibt es ein nachvollziehbares System, ein «Verteilschlüssel», welcher auf die Strategie aufbaut.

    Behaviour barrier

    Ziele basierend auf Kennzahlen welche von der Balanced Scorecard kommen erstellen, also welche an die Strategie gebunden sind.

    *Man liest immer wieder, dass 9 von 10 Strategien nicht erfolgreich umgesetzt werden. Die Jungs von Excitant sind der Sache nachgegangen. Scheint als wäre die Zahl 1. ein bisschen veraltet und 2. missverstanden
    http://www.excitant.co.uk/2012/11/3629.html

  • Bitte keine Content Editoren über 50

    Stimmt natürlich nicht. Aber bitte keine Content Editoren fürs CMS, welche keine Ahnung und kein Verständnis für Webtechnologien haben. Wenn es dann auch noch darum geht «mit dem System zu arbeiten», Strukturen erstellen/änderung. Kleine Randbemerkung: Auch das Intranet gehört in den meisten Fällen dazu!

    Das Web ist nicht Word und schon gar nicht PowerPoint. Es ist selbstverständlich, dass Laien keine DTP Tools wie Indesign brauchen. Es ist aber ganz selbstverständlich, dass Laien ein CMS brauchen. Die Folgen: Tabellenlayouts, Whitespacevergewaltigung und ein genervter Support.

    Die Lösung

    Grundsätzlich gibts zwei Lösungsmöglichkeiten:

    1. Der Content Editor muss ein Verständnis von Webtechnologien haben. Er muss kein CSS Experte sein und nicht HTML sprechen und Javascript darf ihm ruhig fremd sein.

    2. Das Interface so simpel und trivial machen, dass Plain Text die einzige Eingabemöglichkeit ist. D.h. WYSIWYG verbannen und durch entsprechende «Widgets» oder «Portlets» (oder wie auch immer die im Kontext genannt werden) ersetzen.

    Die dritte Möglichkeit: Ein Support mit Nerven aus Stahl.

  • Macht «Agile» Strategie überflüssig?

    Im Artikel Is Strategy Dead auf Scrum.org stellt Edwin Dando die ein bisschen ketzerische Frage «Does a truly agile business need strategy?»

    Agile – Was ist das

    Zu Beginn mal ein paar verschiedene Definitionen zu Agile oder zu Deutsch Agilität.

    Das Manifest für agile Softwareentwicklung sagt folgendes:

    Individuen und Interaktionen mehr als Prozesse und Werkzeuge.
    Funktionierende Software mehr als umfassende Dokumentation.
    Zusammenarbeit mit dem Kunden mehr als Vertragsverhandlung.
    Reagieren auf Veränderung mehr als das Befolgen eines Plans.

    Und nein, Agile Entwicklung ist nicht nur für die Softwareentwicklung gut sondern lässt sich gut auch auf nicht digitale Projekte übertragen. Müsste ich agile in meine eigenen Worte fassen, würde ich es wie folgt ausdrücken:

    Agile stellt die Kommunikation zwischen Individuen über komplexe Prozesse, um möglichst schnell ein funktionierendes Produkt, welches den Wünschen des Kunden entspricht, zu erstellen. Um das zu erreichen, werden Veränderung regelmässig überprüft und entsprechend darauf reagiert.

    Eine andere Definition von Christopher und Towill beschreibt Agile im Business Kontext wie folgt:

    Agility is a business-wide capability that embraces organisational structures, information systems, logistics processes and in particular, mindsets. A key characteristic of an agile organisation is flexibility. In that respect, the origins of agility as a business concept lie partially in flexible manufacturing systems (FMS).

    Und noch eine Definition von Rudowicz:

    Agilität drückt vielmehr die Eigenschaft erfolgreicher Unternehmen aus, immer wieder schneller als der Mitbewerb Markt und Kunden erobern zu können. So verstanden stellen Agilität und Nachhaltigkeit (Agility and Sustainability) für Unternehmen ein elementares sich bedingendes Wertepaar dar.

    Agilität hat also etwas mit Dynamik und Geschwindigkeit zu tun. Oder anders gesagt, die Flexibilität sich schnell an ein wechselndes Umfeld anzupassen. Damit wäre ein Begriff schon mal geklärt.

    Mit Agilität wird beschrieben, wie etwas gemacht wird, wobei es tiefgreifenden Einfluss in die Kultur und die Philosophie eines Unternehmens hat.

    Strategie – Was ist das

    Laut Duden ist Strategie wie folgt definiert:

    genauer Plan des Vorgehens, um ein militär., polit. oder ähnl. Ziel zu erreichen.

    Hagen Habicht von der TU München definiert Strategie folgt:

    Strategie ist ein Aktionsplan, der sich mit gegenwärtigen und zukünftigen Entwicklungen im Umfeld eines Unternehmens befasst und Entscheidungen über finanzielle und menschliche Ressourcen darstellt, um Leistung zu steigern und langfristige Ziele zu erreichen.

    Eine Strategie beinhaltet unter anderem die folgenden Punkte:

    • Eine Vision
    • Für die IT Strategie: ein Alignment mit dem Business
    • Ziele mit entsprechenden Massnahmen
    • Eine Roadmap
    • KPIs, um Kurs zu messen
    • Strategisches Projekt Portfolio

    Daher sollte eine Strategie Antworten auf die folgenden Fragen geben:

    • Wo stehe ich?
    • Wohin will ich?
    • Wie komme ich dahin?
    • Woran messe ich die Zielerreichung?
    • Wann messe ich sie?

    Interessant jedoch, dass laut Kaplan & Norton (2000)

    • Lediglich 25% der Manager haben ihren Bonus an strategischen Zielen angeknüpft.
    • Nur 5% der Mitarbeiter verstehen die Firmenstrategie.
    • 60% der Organisationen keine Verbindung zwischen Strategie und Budget haben.
    • Weniger als 10% von formulierten Strategien werden erfolgreich umgesetzt.

    (Was jedoch nicht heisst, dass keine Strategie vorhanden ist)

    Braucht eine agile Firma jetzt eine Strategie? (Grund 1)

    Erst recht! Einfach ausgedrückt: Agile ist eine Strategie. Wie sich in den vergangenen Jahren gezeigt hat eine sehr erfolgreiche Strategie für Startups in der Software Industrie. Nehmen wir das Beispiel Startup:

    Die Vision: SnipChat wird die Nummer 1 Fotosharing App.
    Aktuelle Situation: 3 Leute, 1 Server, erster Prototyp.
    Woran messe ich die Zielerreichung: Most downloaded App in iTunes für 1 Monat
    Wann messe ich: Täglich mit einem kleinen Script
    Wie komme ich dahin: Scrum, alle 3 Wochen eine neue Version.

    Die erste Strategie ist geboren. Nein sie ist wenig umfassend, aber es ist eine Strategie und Agile (Scrum) ist das Mittel dazu. Lediglich ein bisschen zu «Scrummen» würde nichts bringen (ausser vielleicht freue am Bauen, was vielleicht mit Glück zum Erfolg führt).

    Das Beispiel geht weiter. Nach 3 Monaten merken wir dank Scrum, dass wir am Ziel vorbeischiessen. Da ist ein anderes Unternehmen namens «Snapchat» aufgekommen und hat uns den Mark weggeschnappt: Strategie anpassen, was bedeuten kann eine neue Vision zu finden, weiterzukämpfen, mehr in Marketing zu investieren usw.

    Als Startup ist es wahrscheinlich mögilche lediglich eine implizite Strategie zu haben. Das Team ist klein, es herrscht viel Kommunikation und persönliches Engagement, also fügen sich alle natürlich in die Strategie. Doch sie ist da.

    Der agile Konzern ohne Strategie? (Grund 2)

    Das möchte ich sehen. Wahrscheinlicher ist es wahrscheinlicher einen Konzern ohne Strategie zu sehen als einen agilen Konzern 😉 Im ernst, jede Firma besteht aus Menschen mit eigenen Interessen, welche sich nicht immer mit den Interessen einer Firma decken. Die Strategie sollte ein Mittel sein, um alle Anstrengungen aufs gleiche Ziel zu richten. Zu hoffen, dass sicher alle die gleichen Ziele und Visionen haben und dann auch noch die gleichen Ideen haben, wie diese zu erreichen sind, sind reine Illusion (und dann gehen wir immer noch davon aus, dass auch alle «wohlgesinnte Ideen» haben).

    Die interessantere Frage ist: «Wie sieht ein Agiler Strategie Prozess aus?» Ideen? Vorschläge? Meinungen?