Im Forum im Drupalcenter taucht immer mal wieder die Frage auf, ob Drupal denn das richtige CMS für xyz ist. Daher möchte ich an dieser Stelle dieser Frage ein paar Zeilen widmen.
Grundsätzlich kann man sagen, dass Drupal eigentlich fast alles kann. Es ist lediglich eine Frage von Zeit und Geld. Drupal ist sehr modular aufgebaut, besitzt eine flexible und gut dokumentierte API. Die Grundlage für ein flexibles System, doch hat diese Flexibilität ihren Preis.
Zu Beginn sollte man sich die Frage stellen: Was will ich wirklich. Kleine Case Study. Walter möchte ein Blog. Es gibt viele Möglichkeiten ein Blog zu erstellen: WordPress, Drupal, oder Blogger. Jede Lösung hat ihre Vor- und Nachteile und schlussendlich gibt es am Schluss ein Blog. Daher. Was will Walter mit seinem Blog erreichen?
- Ich will einfach schreiben und mich um möglichst wenig kümmern.
- Ich will schreiben und ein bisschen selber was bestimmen, aussehen und so ändern.
- Ich möchte die volle Kontrolle haben, und kleine Features genau meinen Wünschen entsprechend einrichten. Zudem möchte ich mein Blog später in irgend einer noch nicht definierten Form ausbauen.
Es ist ziemlch offensichtlich. 1 = Blogger, 2 = WordPress , 3 = Drupal.
Immer wieder sehe ich Leute, welche mal schnell eben mit Drupal ein super cooles Portal zusammenstellen wollen: Buddyliste, chat, Kommentare, Avatar, Forum, Guestbook, Profile, private Messages, Grusskarten und was man alles noch sonst dazu für Module findet. … Die Module sind schnell gefunden und installiert. Auch konfigurieren kann man sie relativ schnell, und jetzt? Jetzt kommen hier und da kleine Details, Sachen die einem nicht gefallen, die man gerne ändern möchte und dann kommt das böse Erwachen. Es fängt schon nur mit dem Themen des Profiles an, views erstellen und themen usw. usw.
Daher: Bin ich bereit zu lernen? Ansonsten wird die Seite einfach nicht zur vollsten Zufriedenheit aussehen und ist vielleicht besser beraten, ein anderes System zu nutzen. Joomla und WordPress sind vielleicht nicht ganz so flexibel, aber wenn man nicht viel lesen und lernen will, dann hat es hier super out-of-the-box Funktionen und super schöne Themes… ist vielleicht die bessere Wahl?
Nur so nebenbei ein weiterer Aspekt, den man eigentlich auch nicht vergessen sollte: Die User. Die Module sind ja schnell zusammengeklickt, die User lassen sich leider nicht per Klick einfliegen.
Ich möchte niemanden abschrecken. Drupal ist das genialste System auf Erden! Ich arbeite eigentlich seit einem knappen Jahr nur noch mit Drupal und setze alle meine Projekte mit Drupal um, ABER: Es scheint, als würden immer wieder Leute frustriert Drupal den Rücken kehren, weil sie nicht zum erhofften Resultat gekommen sind… ohne Fleiss kein Preis.