Drupal hat nicht nur Freunde sondern auch "Feinde". Hiveminds Magazin wirft einen kritischen Blick auf die Architektur von Drupal mit "5 reasons why the Drupal CMS is not ready for the enterprise". Dabei werden vor allem folgende Punkte bemängelt:
- Es ist nicht möglich, Drupal auf verschiedene Datenbanken aufzuteilen. Es wäre z.B. wünschenswert, dass man die node Table für verschiedene Nodetypes auf verschiedene Datenbanken aufteilt, um die Last zu reduzieren. -> Ja, das stimmt, das wäre sicher ein Perfmance-Gewinn.
- Caching ist gut, macht jedoch wenig Sinn, bei Echtzeit-Informationen.
- Das Front-Controller-Pattern (also alles geht über index.php) wird bemängelt.
- Dein Einsatz von Globals für grosse Systeme ist nicht das gelbe vom Ei.
Ich habe leider noch zu wenig Erfahrung, um diese Mängel objektiv zu beurteilen. Ich persönlich fände jedoch den Einsatz von OOP in Drupal sehr wünschenswert, was jedoch wieder das Problem bringt, dass Drupal von Grund auf neu geschrieben werden muss, was schlussendlich das ganze Projekt wieder zurückwerfen wird. Die Frage, welche man sich jedoch an dieser Stelle als Core Entwickler stellen sollte: Ein Umstellung auf OO wirft mich zwar für das kommende Release zurück, aber wie sieht es in 3 Jahren aus? Oder denkt man in Drupal gar nicht so weit 😉
Wie gesagt, ich mag zwar eine Ahnung von Java und PHP haben, ich kann etwas mit Design Patterns und co anfangen, aber wenn es um solch grosse und komplexe Systeme wie Drupal geht und deren Architektur, dann überlasse ich diese Grundkonzepte lieber anderen, welche schon Erfahrung haben.
Ich habe einmal ein Blogsystem mit Benutzerverwaltung mit dem Zend Framework von Grund auf gebaut und muss sagen, dass es schon recht komplex ist… daher grosses Lob auf jeden Fall.
Der Artikel ist auf jeden Fall sehr interessant und wirft doch auch mal einen kritischen Blick auf das sonst glorifizierte Drupal… und das Magazin selber braucht übrigens auch Drupal 😉
Comments
Eine Antwort zu «Kritische Drupal Stimmen»
Ich arbeite seit kurzer Zeit auch mit Drupal 7 mit den wichtigsten Modulen wie ctools, views, xml sitemap, sitemap, google_analytics, captcha, recaptcha, usw. und bin begeistert. Man muss erstmal Drupal verstehen, damit man Meisterwerke umsetzen kann. Zugegeben für Anfänger ist der Umgang mit views, Panels und allgemein den Blöcken erstmal nicht einfach, aber welches CMS ist schon einfach. Schaut euch mal typo3 an, dass ist weitaus schwieriger als Drupal. Vor allem braucht man bei typo3 noch zusätzlich Server-Administrationskenntnisse.