Mittlerweile sind es knapp 3 Wochen her seit ich mich von WordPress verabschiedet habe und habe aktuell zwei Blogs als statische Seite mittels Jekyll am Laufen. Für die ungeduldigen Leser das kurz Fazi schonmal vorweg: Sehr gut.
Im Folgenden werde ich ganz kurz die beiden Settings beschreiben und dann am Schluss noch ein kleines Fazit ziehen und die Gründe erwähnen, warum ich WordPress den Rücken gekehrt habe.
Setting 1 – Github
Kern dieses Blogs (rapsli.ch) ist Github und Github pages. Alles was ich machen muss ist einen neuen Beitrag in posts einchecken und ein paar Minuten später sit die neue Seite online.
Deployen & Hosting
Muss ich mich nicht drum kümmern, da alles von Github und Github Pages gemacht wird, welches wiederum das Versionssystem Git als Grundlage hat. Seitenladezeiten sind sehr schnell und vor allem muss ich mich um keine Updates kümmern.
Editieren der Post
Dafür brauche ich verschiedene Tools, je nach Verfügbarkeit:
- Git aus der Kommandozeile mit einem lokalen Texteditor (sublime text). Meistens wenn ich an meinem Rechner zuhause arbeite oder grössere Umbauarbeiten an verschiedenen Texten vornehmen muss.
- Github direkt. Github bietet die Möglichkeit an, Dateien online zu editieren. Verwende ich meistens, um kleinere Änderungen an der Konfiguration oder dem Layout durchzuführen.
- prose.io. Habe ich erst gerade entdeckt, aber ist im Prinzip ein alternatives Github Backend. Bequem neue Posts erstellen, editieren und löschen. Sehr nett ohne viel Schnickschnack dafür funktional.
Feature Reichtum
WordPress und Co. bieten tausende von Modulen mit noch mehr Funktionen. Brauche ich das alles? Das wichtigste Feature ist mir zu schreiben und die Kommentare und das kann ich weiterhin gewährleisten. Die zig anderen Features brauche ich nicht und führen zu einer überladenen Seite. Daher ohne viel Emotionen die vielen Module abgeschalten.
Setting 2 – Selber hosten
Hier handelt es sich, um ein kleines Privates Blog für den engen Familienkreis und enge Freunde. Es zählt genau 20 Leser.
Deployen & Hosting
Ist ein kleines bisschen komplexer. Grundlage hierfür ist Dropbox. Dropbox läuft auf meinem privaten kleinen Homeserver mit einem eigenen Account. Dort sind die ganzen Files drin. Ich share den Ordner mit meinem persönlichen Dropbox Account.
Änderungen werden sofort auf den Server synchronisiert. Der Server überwacht den Ordner und sobald eine Änderung vorhanden ist wird Jekyll angeworfen, welcher die Seite neu generiert und auf den Webserver wirft.
Das hier ist die Anleitung, welche ich befolgt habe: Jekyll & Dropbox
Editieren der Post
Einfach in einem Texteditor, was halt in der Dropbox drin ist. Ist dann auch ganz einfach einen neuen Benutzer hinzuzufügen -> braucht einfach einen Dropbox Account und schon kann er loslegen.
Feature Reichtum
Hier musste ich ein paar Workarounds suchen, da ich folgende Features auf meinem WordPress Blog hatte: Passwortschutz fürs Blog, E-mail Notification wenn ein neuer Blogeintrag geschrieben wurde.
Passwortschutz: htaccess mit einem generischen Usernamen und Passwort. Es handelt sich hier schliesslich nicht um Hochsicherheitsinhalt sondern es geht lediglich darum, dass es nicht gerade öffentlich ist.
E-mail Notification: Mailchimp ist die Lösung und bietet noch vieeel mehr Möglichkeiten, als ich das bisher mit dem WordPress Blog hatte. Ganz einfach das RSS Feed anhängen und schon klappt das wunderbar. Mailchimp hat einen Free Tier, welcher mit 12'000 E-mails (ich glaube pro Monat) bestens für meine Anforderungen reicht.
Warum das ganze?
- Neue Technologie zum Spielen und ausprobieren. Das ist einfach der Geek in mir.
- Kosten senken: Die beiden Blogs kosten mich keinen Cent mehr und ich habe trotzdem die volle Kontrolle darüber und kann tun und lassen, was ich will (das war der Grund, warum ich nicht zu WordPress.com gewechselt habe)
- Performance: Falls ich jemals den Digg Effekt erleben sollte, dann habe ich auf jeden Fall nichts zu befürchten.
- Maintenance fällt weg (auch wenn das bei WordPress relativ einfach war)
- Security ist kein Thema mehr (wenn dann mal der Digg Effekt da ist, besteht auch mehr Interesse die Seite zu hacken 😉
- Templates sind viel einfach und flexibler. Ich könnte mich nach Lust und Laune austoben, aber habe leider im Moment keine Zeit.
- Die Technologie ist zwar primitiver und eigentlich ist es ein Rückschritt, aber ich kann einfach mit Find and Replace alles mögliche ändern, was in WordPress doch ein bisschen mehr Zeit gebraucht hätte.
Und mein Fazit
Bisher rundum zufrieden. Vor allem jetzt noch mit Prose, welcher mir erlaubt, ganz bequem Eintrage zu editieren und zu erstellen auch wenn ich mal keinen Git Client installiert habe, sondern irgendwo in einem Internet Café sitze. Perfekt.
Klaro. Viele Features fallen Weg und dennoch kann ich mir damit einfach Workflows zurechtbiegen, so wie ich sie gerne hätte.