Projektmanagement und Wahlkampf


Aufräumen nach dem Wahlkampf ist selbstverständlich. In der Projektmanagement Welt leider nicht immer so.

Vor einigen Tagen haben die eidgenössischen Wahlen in der Schweiz stattgefunden. Seit Monaten wurde ein intensiver Wahlkampf geführt: Flyers ans Flyers verteilen, Plakate aufhängen, Diskussionen im Radio, einige waghalsige haben YouTube und sonstige Web 2.0 Kanäle eingesetzt, und wahrscheinlich noch einige mehr. Die Spannung ist stetig gestiegen, je näher die Deadline kam, umso mehr Herzblut wurde reingesteckt, um dann am Sonntag im grandiosen Finale zu enden. Für die einen war es die grosse Ernüchterung für die anderen der grosse und hart erkämpfte Erfolg. Und was bleibt am Montag übrig? Plakate die rumliegen, Flyers die zwischen den Veloständern verrotten und Webseiten, welche niemanden mehr interessieren.

Der Projektmanager steht wie ein Kapitän am Ruder, trotzt Wind und Regen, und hält das Ziel stets vor Augen.

Das ist ein typischer Projektverlauf, wie ihn jeder Projektmanager kennt: Harte Arbeit, Nachtschichten, Nervosität und Spannung: Das Herbeisehnen des Go-Live Termins. In jedem Projekt gibt es Höhen und Tiefen zu umschiffen. Der Projektmanager steht wie ein Kapitän am Ruder und trotzt Wind und Regen, das Ziel stets vor Augen.

Mit dem Go-Live des Projektes ist jedoch die Arbeit noch nicht abgeschlossen. Auswerten, Nachbearbeiten und Aufräumen gehören wie auch beim Wahlkampf dazu und davon sind auch gescheiterte Projekte nicht ausgenommen: Auch die Kandidaten, welche nicht gewonnen haben, lächeln nicht mehr von den Strassenlampen herunter. Ein "Lessons Learned" Meeting mit dem Team und dem Kunden haben folgende positive folgen:

  • Performance für die kommenden Projekte steigern, indem gute Sachen beibehalten werden, während schlechte Sachen verbessert werden.
  • Die Beziehung zum Kunden wird intensiver. Wir machen das Meeting, weil wir denken, dass wir in Zukunft wieder zusammen arbeiten werden
  • Beziehung im Team stärken, sich gegenseitig motivieren und positiv kritisieren

Alles schön protokollieren und in die verstaubte Schublade legen. Natürlich nicht. Kurz und knapp dokumentieren, dafür regelmässig wieder anschauen (am Besten beim Start des nächsten Projektes).