Ein Freund zeigte mir ganz stolz wie er plant seine Webseite zu bauen: HTML mit ein wenig PHP includes. In etwa so, wie ich vor 15 Jahren auch mal angefangen habe. Ich fragte ihn, warum er denn nicht irgend ein Framework brauche: Joomla, WordPress oder Drupal machen genau das. Die logische Gegenfrage: "Was empfiehlst du?" Kleine Klammer: Ich bin/war leidenschaftlicher Drupal Fan. Das System ist mächtig, flexibel und cool. Während drei Jahren habe ich damit grosse und kleine Projekte umgesetzt. Klammer zu. Trotzdem lautete meine Empfehlung: WordPress. Ja, WordPress.
Sharepoint als Webplattform, nein danke
Jedes System hat seine Stärken und Schwächen. Jedes Tool ist für bestimmte Anwendungsszenarios geschrieben (und bei denen die sagen, sie können alles, bin ich immer skeptisch). Und ja ich kann die Tools missbrauchen und irgendwie wird es auch funktionieren, aber der Faktor Spass und Produktivität strebt schnell gegen Null. Beispiele gibt es leider zu viele:
- Sharepoint als Webplattform. Super gut geeignet für Dokumentenverwaltung und Collaborationsachen. Aber bitte, bitte für Webauftritte gibt es viel bessere Plattformen!
- Excel als Projektmanagementtool. Einfach mal Nach Projektmanagement Software googlen und dann kommen so einige Sachen. Selbst MS Projekt ist besser geeignet.
- Powerpoint Wireframing Software. Es gibt so schöne Wireframing Software: Balsamique.
"Religiöse Entscheidungen" Pfui
Mir wird übel wenn ich Aussagen à la "We are a Microsoft Company" höre und das Hauptgrund für Sharepoint ist. Oder wenn Entscheidungen schon beinahe aus religiöser Überzeugung gefällt werden. Genau so schlimm: "Firma XY hat das auch, da muss es schon gut sein."
Sachlich bleiben
Das Geschäftsleben wäre um einiges einfacher, würde vermehrt sachlich entschieden. Ich müsste mich nicht mit Tools abmühen, welche vollkommen sinnlos sind. Daher: Ich habe ein gutes Gefühl, als ich meinem Freund WordPress empfohlen habe und nicht Drupal. Sorry Drupal, aber ich glaube er wird glücklicher mit WordPress.
So falsch kann ich nicht liegen: Acquia und Redmine
Acquia ist Drupal. Gegründet von Dries, dem Vater von Drupal, bietet Acquia alle möglichen Dienste rund um Drupal an. Man könnte meinen, dass alle mögliche Software, vom Intranet über die Buchhaltung bis hin zur Webseite basierend auf Drupal ist. Falsch. Die Webseite läuft auf Drupal… zum Glück. Was Intranet und Buchhaltung angeht kann ich nicht sagen. Aber als Projekt Managementplattform setzen sie Redmine ein. So etwas liesse sich gut in Drupal nachbauen, aber Redmine ist eben dafür gemacht und daher viel besser.