Wird die EU zur Planwirtschaft?


Wir (bzw. die EU) ist auf dem besten Weg dorthin. Nur wenige Monate ist es her, seit Axel Springer über einen Gesetzesentwurf sich einen Kuchen am Werbemarkt von Google abschneiden wollte, nur weil sie nicht fähig sind ein modernes internet gerechtes Geschäftsmodell zu entwickeln.

Alles in Allem: Kosten (zu Lasten der Steuerzahler), eine komplexere Gesetzeslandschaft mit einem Gesetz, dass niemandem nützt und schlussendlich irgend ein Anwalt einsetzt, um über ein paar Abmahnungen reich zu werden.

Jetzt folgt schon die nächste Attacke: «Google soll zerschlagen werden». Keine Ahnung wer wirklich dahinter steckt. Es würde mich überhaupt nicht wundern, wenn das die Lobbisten der Medienunternehmen sind (sprich die Gleichen, welche schon das Leistungsschutzrecht angezettelt haben).

Ein Missbrauch der Markposition?

Und worum geht es eigentlich T3?

Im Kern geht es in der Auseinandersetzung zwischen der EU und Google darum, ob der Suchgigant seine marktbeherrschende Stellung dazu missbrauche, die eigenen Angebote gegenüber Konkurrenten in der Darstellung der Suchergebnisse zu bevorzugen. Gemeint sind beispielsweise Kartendienste oder Bewertungen lokaler Unternehmen.

Müsste ich als Firma nicht alles machen, dem Kunden das Leben möglichst einfach zu machen? Wie geht das am Besten? Indem ich meine Dienste integriere und durch die Integration einen Mehrwert schaffe.

Google Maps wird also bevorzugt. Klaro. Warum sollte ich aus Googlesicht Apple Maps als Kartenanzeige in den Suchresultaten brauchen, wo jedem Sonnenklar ist, dass die qualitativ weiter hinter Google sind?
Eine Integration externer Dienste ist sicher möglich, dazu hat mittlerweile jeder Dienst eine API, doch warum sollte ich mich in Abhängigkeit begeben, wenn ich den Dienst auch inhouse bereitstellen kann?

Wenn ich also meinen nächsten Weltkonzern plane, muss ich sicherstellen, dass die Konkurrenz nicht ganz stirbt. Denn wenn ich zu gut bin, so dass ich alle Konkurrenten verdränge, dann werde ich bestraft. Ist nicht gerade ein Ansporn.

Es gibt keine alternativen Suchmaschinen

Ist schlicht und einfach gelogen. Alternative Suchmaschinen gibts wie Sand am Meer:

  • Duckduckgo
  • Yahoo
  • Bing
  • Qwant
  • Wolfram Alpha
  • Blekko
  • und noch viele mehr

Von Monopol kann also sicher nicht die Rede sein.

Und trotzdem brauchen alle Google

Und warum? Weil sie einfach gut sind. Weil sie praktisch sind. Weil sie schnell sind. Warum lasst ihr nicht die Leute wählen? Die Süddeutsche bringt einen guten Vorschlag, doch die Unternehmensgründung zu vereinfachen, und dadurch die Konkurrenz anzukurbeln:

In Europa entstünde er noch schneller, wenn sich Unternehmen hier so leicht wie in den USA gründen ließen. Das wäre ein Thema, dessen sich die EU ebenfalls verstärkt annehmen könnte, wenn sie Google schwächen möchte.

Leider ist die Schaffung von immer neuen Gesetzen dafür nicht förderlich und führt eher in eine Planwirtschaft als in bessere und innovativere Produkte. (natürlich freuen sich Politiker und Juristen darüber, denn das bedeutet mehr Arbeit für sie. Interessante Frage: Sind Politiker in einer «Vetterliwirtschaft» mit Juristen?).

Möge der Bessere gewinnen (und zwar der Kundenfreundlichere und nicht der Bürokratischere).