Eine kleine Virengeschichte


Ein Virus

“Könntest du bitte mal auf unseren Computer schauen, die Kiste ist sooo lahm.” Die Worte eines Computer-Analphabeten. Ein klarer Fall für Inspektor-Computer-Allwissend. Obwohl ich mich überhaupt nicht so fühle, werde von Laien entsprechend wahrgenommen.

Glück gehabt. Es ist immerhin nicht mehr ein Windows XP, sonderen bereits Windows 7 am Werkeln. Virenscanner anwerfen und mal warten, was für Überraschungen auf mich warten.

2h später. 16 Viren und Trojaner gefunden. Ich habe doch bereits beim letzten Besuch 10 von diesen lästigen Biestern gekillt. Die kleinen Quälgeister ins Quarentänezimmer verschieben, neustarten und nochmals scannen.

Beep, beep nach dem Einloggen. Antivir meldet sich wieder. Das Piepen des Virenscanners ist immer ein schlechtes Zeichen. Mist, zwei Tierchen haben sich wieder aus dem Quarentänezimmer befreit, also alles nochmals von vorne.

Die Feuchtigkeit für den Schimmelpilz

Viren gehören auf einen Familiencomputer wie Schimmel in den feuchten Keller. Vom Teenager bis hin zur Grossmutter, wird das Ding von allen benutzt. Von Minecraft über Word bis zum Englischprogramm ist alles installiert. Ein Wunder ist keine Filesharing Software drauf. Der Browser ist mit mehreren hübschen Werbebanners und “netten Helferleins” bestückt. Die perfekte Umgebung, um als Virus so richtig zu gedeihen, sozusagen die Feuchtigkeit für den Schimmelpilz.

Das Problem ist nicht der schlechte Virenscanner oder Windows, sondern der Benutzer. Beep, beep, der Virenscanner will etwas sagen. Klick, klick und schon ist es wieder Weg. Ausser “Abbrechen” nichts gelesen.

Entweder ist den Leuten nicht klar, was für Auswirkungen diese Schädlinge haben können oder sie wollen es einfach nicht wissen oder sie sind einfach zu faul.

Chromebook, Linux oder OSx

Wahrscheinlich wäre eine Linux oder Mac Kiste die bessere Lösung. Virenprobleme sind dann sozusagen weg. Vielleicht noch besser ein Chromebook, welches fast ausschliesslich webbasiert ist. Ein Windows Rechner mit Adminzugang und einem pupertierenden testosterongeladenen Wesen ist ein Garant für eine florierende Virenkultur. Klick, klick, wieder etwas “cooles” installiert. Klick, klick, eine dubiose Seite besucht. Klick, klick ein Virus drauf. Und da wundern sich die Eltern dann, warum sich das Ding kaum mehr vom Fleck bewegt?

Ansonsten. Wenns beep, beep machen lesen und entsprechend handeln und nicht einfach mit Klick, klick reagieren.